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Josef Blatter mit kleinen Sorgenfalten.

Foto: Reuters/Arnd Wiegmann

Zürich - Die FIFA wehrt sich weiterhin gegen die Veröffentlichung des Korruptionsreports rund um die Vergabe der Weltmeisterschaften an Russland (2018) und Katar (2022).

"Den Untersuchungsbericht integral zu veröffentlichen, würde die FIFA-Ethikkommission sowie die FIFA insgesamt in eine äußerst schwierige rechtliche Situation bringen", sagte der deutsche Richter Hans-Joachim Eckert in seiner Funktion als Vorsitzender der rechtsprechenden Kammer der FIFA-Ethikkommission. Vor allem müssten die "Persönlichkeitsrechte der im Bericht genannten Personen" gewahrt werden, erklärte Eckert in einem Interview auf der FIFA-Homepage. Viele hatten anscheinend unter dem Versprechen der Geheimhaltung Auskunft gegeben.

Eckert betonte, dass er gegenwärtig an einer "geeigneten Form" der Veröffentlichung arbeite: "Ob diese geeignete Form in einer Stellungnahme zum Untersuchungsbericht besteht oder ob gewisse Teile des Untersuchungsberichts anonymisiert veröffentlicht werden, ist Teil meiner derzeitigen Abklärungen. Auch eine Kombination dieser Möglichkeiten wäre denkbar", betonte er.

Chefermittler Michael Garcia hatte seinen Berichte Anfang September nach eineinhalbjährigen, Millionen Dollar teuren Recherchen abgegeben. Garcia plädierte mehrmals für die Veröffentlichung. Eckert will seine Stellungnahme bis Mitte November anfertigen.

Platini attackiert Blatter

UEFA-Präsident Michel Platini ist ebenfalls für eine Veröffentlichung. Der Franzose wiederholte am Mittwoch in einem Fernsehinterview mit dem französischen Sender TF1 seine Forderung nach einer Neuvergabe der WM 2022, sollte auch nur "der geringste Anflug von Korruption" zu beweisen sein. Am Donnerstag legte er in L'Equipe mit einer Attacke gegen FIFA-Präsident Josef Blatter nach. Dieser habe zuviel Macht in der FIFA und kümmere sich nicht um das Wohl des Fußballs. Platini überlegte bis vor wenigen Monaten, ob er 2015 gegen Blatter kandidieren sollte, entschied sich dann aber dagegen. Seine Chancen galten wegen mangelnder Unterstützung außerhalb Europas als gering. (red/APA/sid, 17.10.2014)