Brüssel - Das belgische Parlament hat der neuen Regierung des wallonischen Ministerpräsidenten Charles Michel das Vertrauen ausgesprochen. Insgesamt 84 Parlamentarier votierten am Donnerstagabend in Brüssel für die neue Koalition, 58 sprachen sich dagegen aus, es gab eine Enthaltung. Dem Votum war eine mitunter stürmische Debatte von 30 Stunden vorausgegangen.

Zähe Verhandlungen

Das flämisch dominierte Kabinett war bereits am Samstag und damit viereinhalb Monate nach der Parlamentswahl vereidigt worden. In zähen Verhandlungen hatten sich drei flämische Parteien unter Führung der nationalistischen Neuen Flämischen Allianz (N-VA) von Bart De Wever mit Michels wallonischen Liberalen (MR) auf ein Regierungsbündnis geeinigt. Es ist die erste Regierung seit einem Vierteljahrhundert, in der die Sozialisten auf der Oppositionsbank sitzen.

Streit gab es zuletzt um zwei Minister der N-VA, die wegen ihrer Haltung zu flämischen Nazi-Kollaborateuren in die Kritik geraten waren. Michel stellte sich aber hinter die Minister und sagte, er habe mit ihnen ein klärendes Gespräch geführt. (APA, 17.10.2014)