Wien/Budapest - Eine Bande soll laut Bericht des Budapester Polizeipräsidiums (BRFK) vom Donnerstag einen Wiener mehr als einen Monat in Ungarn in einer Hütte in einem Wald gefangen gehalten haben, so die Ungarische Nachrichtenagentur MTI. Die Täter sollen den Mann in der Stiege seines Hauses in Wien ein Betäubungsmittel gespritzt und dann nach Ungarn verschleppt haben.

Der österreichisch-ungarische Doppelstaatsbürger soll seit Mai unter Beobachtung der Bande gestanden und am 3. August verschleppt worden sein. Am 7. August meldete ein Verwandter des Opfers dessen Verschwinden bei den österreichischen Behörden, die eine Fahndung einleiteten.

Bei den vermeintlichen Tätern handelt es sich um einen Mann und eine Frau aus Ungarn und um einen Rumänen. Laut Polizeibericht sei das Opfer mit "ausgesuchten Mitteln" dazu bewegt worden, verschiedene Dokumente zu unterzeichnen, mit denen sich die Bande Teile des auf verschiedenen Banken deponierten Guthabens des Opfers aneignen konnte. Es war stets die Frau, die verkleidet die Gelder abhob.

Vor einer Woche brachte die Bande das Opfer nach Österreich zurück. An einer Autobahn-Ausfahrt wurde es an einer buschbewachsenen Stelle zurückgelassen. Laut Polizeibericht hätten österreichische Polizisten das "verstörte" Opfer in der Nähe des Grenzüberganges Nickelsdorf gefunden. Fahnder des BRFK nahmen die Mitglieder der Bande am vergangenen Wochenende fest. (APA, 16.10.2014)