Außerdem erstmals bei Seat: Diesel, Allrad und Automatik gleichzeitig.

Das robuste Auftreten ist für einen gewissen Teil des autokaufenden Publikums ein entscheidendes Kriterium, diese Klientel möchte offenbar auch Seat nicht enttäuschen, die Erfolge des Konzernbruders Skoda Octavia Scout ermuntern offenbar dazu. So verpasst Seat dem Leon ST, also der Kombiversion des Golf-Derivats, auch seitliche Kunststoffverkleidungen und etwas mehr Bodenfreiheit, nämlich 28 Millimeter. Damit man sich das besser vorstellen kann: Keine drei Zentimeter, nicht viel mehr als ein kräftiger Männerdaumen, elf Millimeter davon kommen von den Rädern mit größerem Abrollumfang.

Foto: Seat

Die preisliche Einordnung passt natürlich ganz präzise ins Konzerngefüge. Der Leon X-Perience kostet etwas mehr als der gewöhnliche Leon ST, aber etwas weniger als der etwas größere, durchaus vergleichbare Skoda Octavia Scout und ungefähr gleich viel wie ein vergleichbarer Golf Variant ohne Offroad-Brimborium.

Im Bild: Skoda hat die SUVisierungsschmäh mit dem Octavia Scout erfolgreich vorgemacht, jetzt wollen auch Seat mit dem Leon X-Perience und bald danach VW mit dem Golf Alltrack bei ihrer jeweiligen Klientel punkten. Auch Neukunden werden willkommen sein.

Foto: Skoda/VW

Dies ist übrigens das erste Mal, dass bei Seat Diesel, Allradantrieb und Doppelkupplungsautomatik (DSG) in einem zu haben sind, allerdings darf man sich das durchaus etwas kosten lassen, nämlich laufend durch saftige Kfz-Steuer, weil es DSG nur in der stärksten Motorisierung gibt (Benzin 180 PS, Diesel 184 PS). Ähnlich wie beim VW Passat Kombi erwartet man sich auch hier nur einen marginalen Benzinerabsatz von fünf Prozent, Dieselland also.

Foto: Seat

Beim Allrad handelt es sich um die bewährte Konstruktion mit Haldex-Kupplung an der Hinterachse. Weitere technische Zugeständnisse an die Geländegängigkeit über größere Räder und mehr Bodenfreiheit hinaus wurden nicht gemacht, etwa eine Bergabfahrhilfe. Sie erschienen auch nicht nötig, schließlich geht es ja nicht darum, mit so einem Auto durch die Wildnis zu baggern, sondern mit Anstand durch den Winter zu kommen, auch noch bei sehr alpinen Verhältnissen.

Foto: Seat

Von der Ausstattung her bietet Seat gegen Aufpreis einige Alleinstellungsmerkmale über alle Konzernprodukte hinaus, etwa eine Alcantara-Ausstattung, die nicht nur die Sitze, sondern auch die Türverkleidungen umfasst. Aber schon das Einstiegsmodell ist nicht nackt. Klimaanlage, Start-Stopp, Dachreling, variabler Ladeboden, asymmetrische Rücksitzlehnen mit Fernentriegelung, Tempomat und 16-Zoll-Leichtmetallräder sind serienmäßig.

Foto: Seat

Im Österreich-Paket für rund 2000 Euro sind dann schon Voll-LED-Scheinwerfer, Einparkhilfe, 18-Zoll-Felgen und sogar ein Reserverad (X-Perience!) enthalten. Auch bei den Assistenzsystemen hat man mehr denn je zu bieten, etwa die adaptive Geschwindigkeitsregelung mit City-Notbremse für 634 Euro oder zwei Navigationssysteme, mit 5,8 Zoll-Monitor um 735 Euro oder 6,5 Zoll um 1790 Euro. Letzteres bietet natürlich viel mehr als bloß einen größeren Bildschirm. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 17.10.2014)

Link

Seat

Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

Foto: Seat