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Egal über welchen Zeitraum man abnimmt: Die Wahrscheinlichkeit, nachher wieder zuzunehmen, ist leider hoch.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Radikal-Diäten sind einer neuen Studie zufolge genauso wirksam wie langsameres Abnehmen: In beiden Fällen sei die Wahrscheinlichkeit gleich hoch, den Großteil der verlorenen Kilo wieder zuzulegen, stellten australische Wissenschafter in einer Studie fest. Bisher wird Übergewichtigen empfohlen, lieber langsam abzunehmen, weil dies auf Dauer wirksamer sei.

Kurz- gegen Langzeit-Diät

Die Wissenschafter um Joseph Proietto von der australischen Universität Melbourne untersuchten zwei Gruppen von insgesamt 204 Fettleibigen. Eine Gruppe absolvierte ein Diät-Programm von zwölf Wochen, die andere schrittweise über 36 Wochen. Diejenigen, die mehr als 12,5 Prozent ihres Gewichts verloren, wurden dann auf eine drei Jahre weiterführende Diät gesetzt. Am Ende des Versuchs hatten die Teilnehmer in beiden Gruppen im Durchschnitt rund 71 Prozent des Gewichts wieder zugelegt, das sie zuvor verloren hatten.

"Im Gegensatz zur dem weitverbreiteten Glauben, dass schneller verlorenes Gewicht schneller wieder zugelegt wird, zeigen unsere Erkenntnisse, dass die Zunahme nach schrittweisem oder raschem Gewichtsverlust ähnlich ist", hob das Team in der im Fachmagazin "The Lancet Diabetes & Endocrinology" veröffentlichten Studie hervor. Die nun vorgelegten Daten sollten medizinische Empfehlungen zu Diäten bei Fettleibigkeit ändern.

Stärkere Motivation

Diät-Willigen wird im Allgemeinen empfohlen, dass eine Gewichtsabnahme von höchstens 500 Gramm pro Woche am besten sei. Die Autoren der Studie stellten nun fest: "Ein schneller Gewichtsverlust kann Teilnehmer auch motivieren, mit ihrer Diät weiterzumachen und bessere Ergebnisse zu erzielen."

Ihrer Untersuchung zufolge hatten die Teilnehmer der Schnell-Diät-Gruppe ihr Gewichtsziel häufiger erreicht, und weniger von ihnen brachen das Programm ab. Auf lange Sicht aber lagen beide Gruppen bei den wieder zugelegten Pfunden gleichauf. (APA, derStandard.at, 16.10.2014)