Bild nicht mehr verfügbar.

Ein Müllsammler in Dalian, China.

Foto: REUTERS/Stringer

Peking - Trotz des seit Jahren anhaltenden Wirtschaftsbooms in China leben noch immer mehr als 80 Millionen Menschen in dem Land unterhalb der Armutsgrenze. Ende des vergangenen Jahres hätten gut 82 Millionen Chinesen weniger als einen Dollar (0,78 Euro) pro Tag zur Verfügung gehabt, erklärte der für Entwicklung und Armutsbekämpfung zuständige Regierungsvertreter Zheng Wenkai am Dienstag.

Die offizielle Armutsgrenze liegt in der Volksrepublik bei einem Jahreseinkommen von 2300 Yuan (375 Dollar), was etwa einem Dollar pro Tag entspricht. Die Armutsdefinition der Weltbank liegt bei 1,25 Dollar pro Tag.

Mangel an Trinkwasser

Zheng zufolge leiden die Betroffenen in China aber nicht nur unter geringem Einkommen, sondern haben auch mit Mangel an Trinkwasser, Strom, Bildung oder medizinischer Versorgung zu kämpfen. Die meisten der als arm geltenden Chinesen leben den Angaben zufolge in Gegenden, die häufig von Naturkatastrophen heimgesucht werden oder nur über eine geringe Infrastruktur verfügen.

China hatte Japan im Jahr 2010 als Nummer zwei der weltweit stärksten Wirtschaftsmächte hinter den USA abgelöst. Allerdings lag das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im vergangenen Jahr in China bei nur 6767 Dollar und betrug damit weniger als 13 Prozent des Wertes in den USA, wie die staatliche Zeitung "Global Times" am Mittwoch berichtete. Zugleich nimmt die Ungleichheit zwischen Arm und Reich in China weiter zu. (APA, 15.10.2014)