Man könnte sich eine Träne der Rührung aus den Äuglein wischen, wenn man an Fickt das System denkt. Damals, 1992, galten derlei forsche Ansagen noch für eine halbwegs lebbare Haltung, heute wissen wir, das Match ist längst verloren, es ist umgekehrt: Das System wohnt uns bei. Dennoch erweisen sich die Sterne, die diesen Aufruf auf einer Single zu Beginn ihrer Karriere taten, als erstaunlich langlebige Band, die manche gar als Institution sehen. Spätestens dann ist man blöderweise aber Teil des Systems.

Ungeachtet solch trüber Gedanken gilt es zu verkünden: Die Sterne spielen diese Woche in Graz und in Linz. Als Vertreter der sogenannten Hamburger Schule haben sie einerseits Diskurs-Pop gespielt. Also Mucke, über die man immer total viel und lange reden müssen konnte. Andererseits haben Frank Spilker und Co in diese nicht selten etwas anämische wirkende Musik den Funk eingeführt. "Des is mei Extra", wie es heißt, und das ist nicht nichts.

Akut sind die Sterne mit dem Album Flucht in die Flucht auf Tournee, das die Band in souveräner Stagnation zeigt. Da gibt es Schlimmeres, was man sagen könnte, und live sind sie sowieso super. (flu, DER STANDARD, 15.10.2014)