Das Posting über ein Posting erreichte 4,5 Millionen Nutzer.

Foto: Screenshot/Facebook

Ein Facebook-Status des "ZiB 2"-Moderators Armin Wolf vom vergangenen Dienstag dürfte zu den meistgelesenen österreichischen Einträgen im sozialen Netzwerk gehören: Laut Angaben des ORF-Journalisten hat sein Eintrag mittlerweile über 4,5 Millionen Facebook-Nutzer erreicht, der Status weist (Stand Sonntagvormittag) 1.389 Kommentare auf und wurde 5.768-mal von Nutzern weiterverbreitet. Auch die Facebook-Seiten internationaler Medien wie etwa der "Süddeutschen Zeitung" verbreiteten Wolfs Status weiter.

Abgeordnete zerlegt rassistisches Posting

Wolfs Eintrag zeigt, wie die grüne Nationalratsabgeordnete Alev Korun einem Facebook-Nutzer antwortet, der ihr in äußerst holprigem Deutsch "nicht sehr große Intelligenz" unterstellt. Anstatt den ausländerfeindlichen Angriff unter der Gürtellinie ernst zu nehmen, entlarvte Korun die mangelhaften Grammatik- und Rechtschreibkenntnisse des Nutzers. ORF-Moderator Armin Wolf zeigte dies via Screenshot, kommentiert mit den Worten "Versenkt".

Wolf wollte "Umgang mit Ausländerfeindlichkeit" zeigen

Laut Wolf sei es ihm mit dem Beitrag darum gegangen, den "Umgang mit Ausländerfeindlichkeit" vorzuzeigen. Ihm wäre es "lieber gewesen, die FPÖ wäre gar nicht vorgekommen und die Replik wäre nicht von einer Politikerin gekommen", da er nicht den Anschein politischer Befangenheit erwecken möchte. Es habe eine Reihe an "rassistischen, verleumderischen oder beleidigenden Meldungen" unter seinem Eintrag gegeben, so Wolf, manche Nutzer habe er dauerhaft gesperrt.

Korun: "Nicht mit massivem Interesse gerechnet"

Die grüne Abgeordnete Alev Korun hat sich indes selbst auch noch einmal zu ihrem Posting geäußert. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihr Eintrag auf so "massives Interesse" stoßen würde. Korun habe zwar "weitere Hasspostings" erwartet, aber nicht "so viele Emotionen". Sie denkt, dass der Statuseintrag und ihre Replik vermutlich die Grundfrage von Identität betreffen, also das Migrant- und Nicht-Migrant-Sein, in dem Österreich auf dem Weg zu einem "neuen Wir" sei.

Siebenmal mehr Menschen als mit "ZiB 2" erreicht

Für Korun und Wolf dürfte der Eintrag in puncto Reichweite einen neuen persönlichen Rekord bedeuten. Als "ZiB 2"-Moderator erreicht Wolf rund 600.000 Zuseher, seinen Status sahen mit 4,5 Millionen Nutzern also rund siebenmal mehr Menschen. Das zeigt, welches Potenzial in viralen, also oft geteilten Statusmeldungen auf Facebook oder Twitter liegt. Einen österreichischen Allzeitrekord dürfte der Eintrag allerdings nicht erreichen – hier sind die Kräfteverhältnisse durch international bekannte Österreicher wie Conchita Wurst oder David Alaba doch zu eindeutig. (fsc, derStandard.at, 12.10.2014)