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Demonstranten versammeln sich.

Foto: APA/Punz

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In Wien haben sich am Abend Demonstranten, darunter viele Kurden und PKK-Anhänger, für eine Solidaritätskundgebung vor dem Museumsquartier versammelt. Die Veranstalter sprechen von rund 7000 Teilnehmern, die Polizei von 2000. Über 30 Vereine, darunter neben kurdischen Kulturvereinen auch Asyl in Not, KPÖ und VsStÖ, hatten zur "Solidarität mit Rojava" aufgerufen.

Die Demonstration, die vom Museumsquartier über den Ring bis zum Ballhausplatz zog, richtete sich nicht nur gegen den Terror der IS-Miliz und die Salafisten, auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wurde in Sprechchören "Terrorist" genannt. "Der Angriff auf Kobane ist von der Türkei organisiert", sagte ein 35-Jähriger Kurde, der vor fünf Jahren aus Syrien floh. "Kurdistan ist in Gefahr - von allen Seiten werden wir angegriffen, weil wir Öl und reiche Städte wie Kobane haben. Wir brauchen kein eigenes Land, aber wir wollen Freiheit.

"Wenn Kobane fällt, wird es zu Aufständen der Kurden in der Türkei kommen." Diese Befürchtung äußerte Berivan Aslan, Grünen-Nationalratsabgeordnete und gebürtige türkische Kurdin, gegenüber der APA.

Regenbogen-Fahnen

Inmitten der Fahnen mit Porträts von Kurdenführer Abdullah Öcalan und PKK-Symbolen ragte auch ein kleines Grüppchen von Regenbogen-Fahnen in die Höhe, welche von Mitgliedern des Vereins "Queer-Solidarität von MigrantInnen und AsylwerberInnen" getragen wurden. Hier sei es eher unüblich, aber in seinem Heimatland Türkei trete die PYD (Partei der Demokratischen Union) oft gemeinsam mit Aktivisten der homo-/bi-/transsexuellen Szene auf, berichtete ein 24-jähriger Informatik-Student.

Die Polizei kontrollierte vor Beginn der Kundgebung viele der Teilnehmer und war mit einem größeren Aufgebot vor Ort. Vor dem abgesperrten Versammlungsbereich hielten sich auch einige wenige IS-Sympathisanten auf. Im Vorfeld der Demo waren auf Facebook Drohungen gegen die Teilnehmer zu lesen gewesen. Bis dato gab es fünf Verwaltungsanzeigen, jedoch keine Festnahmen, hieß es in einer Aussendung. (APA/red/derStandard.at, 10.10.2014)