Mexiko-Stadt - Rund drei Wochen nach dem Verschwinden von 43 Studenten haben die mexikanischen Ermittlungsbehörden erneut vier geheime Gräber entdeckt. Das berichtete Justizminister Jesus Murillo Karam am Donnerstag, ohne die genaue Zahl der Leichen zu nennen. Der Fundort liegt demnach nahe den anderen Massengräbern bei der Stadt Iguala. Dort hatten die Ermittler zuvor 28 zum Teil verbrannte Leichen entdeckt.

Vier neue Verdächtige hätten die Ermittler zu den Gräbern geführt, teilte der Minister auf einer Pressekonferenz mit. "Sie behaupten, dort würden sterbliche Überreste der Studenten liegen", berichtete Murrillo Karam. Die vier Mitglieder der Verbrecherorganisation "Guerreros Unidos" wurden festgenommen. Ob es sich bei den nahe Iguala entdeckten Toten tatsächlich um die seit 26. September vermissten Studenten handelt, ist bisher unklar. Die Identifizierung der Leichen soll nach Angaben der Behörden mindestens zwei Wochen dauern.

Bürgermeister von Iguala untergetaucht

Zwei Mitglieder der "Guerreros Unidos" hatten bereits am Montag den Mord an 17 Studenten eingeräumt, auch Polizisten sollen in die Tat verwickelt gewesen sein. Der Sicherheitschef von Iguala habe angeordnet, die Studenten an den Ort des Massengrabs in Pueblo Viejo zu bringen, hieß es von den Behörden am Dienstag. Der Mordauftrag kam demnach vom Regionalchef der "Guerreros Unidos".

Laut Zeugenberichten stehen zahlreiche Beamte der Polizei von Iguala auf der Gehaltsliste der "Guerreros Unidos", die aus einem bewaffneten Arm des Drogenkartells Beltran Leyva hervorgegangen waren. Der Bürgermeister und der Sicherheitschef von Iguala sind untergetaucht. (APA, 10.10.2014)