Wien - Wie man das räumliche Hören mit Cochleaimplantaten verbessern kann, wollen Forscher des Instituts für Schallforschung der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und der Harvard Medical School künftig in einem gemeinsamen Projekt erforschen. Die US-Gesundheitsbehörde NIH (National Institutes of Health) fördert das Vorhaben auf fünf Jahre mit rund zwei Millionen Euro, wie die ÖAW mitteilte.
Cochleaimplantate können das Hörvermögen von Personen mit mittlerem bis hochgradigem Hörverlust durch elektrische Stimulation des Hörnervs wieder herstellen. In dem Kooperationsprojekt wollen die Wissenschafter das räumliche Hören und damit auch des Sprachverstehen bei Störgeräuschen bei Patienten mit Implantaten in beiden Ohren verbessern.
Kooperationspartner an der Harvard Medical School (US-Bundesstaat Massachusetts) ist die Eaton-Peabody Laboratories Neural Coding Group des Massachusetts Eye and Ear Infirmary. Projektleiter am Institut für Schallforschung der ÖAW in Wien ist Bernhard Laback. Beide Seiten haben bereits in früheren Arbeiten gezeigt, dass die Einführung von Zufälligkeit in der zeitlichen Struktur der elektrischen Anregung durch die Implantate die Links-Rechts Lokalisation verbessern.
Die Wissenschafter wollen nun den zugrunde liegenden Mechanismus und Möglichkeiten zur gezielten Ausnützung dieses Effekts erforschen. Dazu sollen Hörexperimente mit menschlichen Cochleaimplantat-Trägern und Kaninchen durchgeführt und verglichen werden. (APA/red, derStandard.at, 9.10.2014)