Krems - Das 2010 eröffnete "Archiv der Zeitgenossen", wissenschaftliche Einrichtung des Landes NÖ in Krems, erfährt eine bedeutende Erweiterung: Nach den Vorlässen des Schriftstellers Peter Turrini und des Komponisten Friedrich Cerha wurde nun der Vorlass von Wolf D. Prix, Mitbegründer und CEO des weltbekannten Wiener Architektenbüros Coop Himmelb(l)au, aufgenommen.

Prix bezeichnete es in einer Pressekonferenz am Donnerstag als Ehre, in einem Raum neben Turrini und Cerha, die er beide außerordentlich schätze, Teile seines Werkes für die wissenschaftliche Forschung zur Verfügung stellen zu können. Das "Archiv der Zeitgenossen" habe sich auch als Schauplatz internationaler Symposien "exzellent" etabliert und erfahre jetzt durch Prix, einen der "bedeutendsten Architekten unserer Zeit", eine unglaubliche Bereicherung, sagte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) laut einer Aussendung. Für die Donau-Universität Krems seien die Kunst- und Kulturwissenschaften "ein wichtiger Bestandteil unserer Aktivitäten", erklärte Rektor Friedrich Faulhammer.

Prix, geboren am 13. Dezember 1942 in Wien, studierte Architektur an der Technischen Universität Wien, bei der Architectural Association in London und am Southern California Institute of Architecture in Los Angeles. 1968 gründete er gemeinsam mit Helmut Swiczinsky und Michael Holzer das Architekturbüro Coop Himmelb(l)au, das international Aufsehen erregende Bauten u.a. in Dresden, München, Ohio oder Südkorea umsetzte. Eines seiner Lieblingsprojekte war die - 2011 eröffnete - evangelische Martin-Luther-Kirche in Hainburg, wo er einen Teil seiner Kindheit und Jugend verbracht hat.

Der Träger zahlreicher Auszeichnungen war seit 1993 ordentlicher Professor für Architekturentwurf an der Universität für angewandte Kunst in Wien und 2003 bis 2012 Vorstand des Instituts für Architektur, lehrte aber auch in London, an der Harvard University, in Los Angeles und New York. (APA, 9.10.2014)