Skerlodermie, wörtlich "harte Haut", bezeichnet eine Gruppe seltener Hauterkrankungen, bei denen das Bindegewebe von Haut und/oder inneren Organen verhärtet ist. Derzeit ist sie nicht heilbar und kann lediglich verlangsamt werden. Im Rahmen einer kürzlich veröffentlichten Studie aus Marseille wurden 12 Patientinnen mit Durchblutungsstörungen in den Fingern (Morbus Raynaud) erstmals erfolgversprechend mit körpereigenen (autologen) Stammzellen behandelt.
Neue Therapie
Den Patientinnen der Marseiller Studiengruppe wurde eine Suspension aus Stammzellen aus Körperfett (Stromal Vascular Fraction, SVF) lokal injiziert. Die Behandlungen verliefen ohne Nebenwirkungen, bei allen Patientinnen zeigte sich eine signifikante Besserung.
"Es mehren sich Hinweise, dass Sklerodermie und andere Autoimmunerkrankungen durch Behandlungen mit adulten, körpereigenen Stammzellen positiv beeinflusst werden können", sagt Karl-Georg Heinrich, einer der ersten Ärzte Europas, der Therapien mit Stammzellen aus dem Eigenfett des Patienten durchführt. Körpereigene Stammzellen werden in seiner Wiener Ordination zur Behandlung degenerativer Erkrankungen, Durchblutungsstörungen, Arthrosen und Nervenleiden sowie zur Hautverjüngung eingesetzt.
Systemische Injektion
In Heinrichs Ordination werden Stammzelltherapien mit körpereigenen mesenchymalen Stammzellen aus Fettgewebe (Adipose-Derived Stem Cells, ADSC) ambulant in örtlicher Betäubung vorgenommen. Zuerst wird eine kleine Fettmenge schonend durch Fettabsaugung mit Mikrokanülen gewonnen. Die daraus in einem aufwendigen Laborverfahren isolierten Stammzellen werden unmittelbar danach - je nach Indikation - entweder lokal beim betroffenen Organ oder Gewebe beziehungsweise systemisch injiziert.
Bei systemischer Zufuhr (meist intravenös mittels Infusion) scheinen die Stammzellen selbständig den Weg zu jenen Baustellen im Körper zu finden, an denen ihre regenerative und heilende Wirkung benötigt wird. Oft sind Behandlungswiederholungen empfehlenswert. Zusätzlich, so die Empfehlung des Mediziners, sollten bei Sklerodermie auch intravenöse Infusionen mit körpereigenen Stammzellen erfolgen, weil bei systemischen Autoimmunerkrankungen auch eine systemische Anwendung wichtig ist. (red, derStandard.at, 9.10.2014)