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Protestierende blockierten eine Straße in St. Louis.

Foto: REUTERS/Jim Young

St. Louis - Nach den tödlichen Schüssen eines weißen Polizisten auf einen schwarzen Jugendlichen sind in der US-Großstadt St. Louis die zweite Nacht in Folge hunderte Menschen aus Protest auf die Straße gezogen. Dabei kam es am späten Donnerstagabend erneut zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizisten. TV-Bilder zeigten, wie Sondereinsatzkräfte Pfefferspray gegen die Menschenmenge einsetzten.

Die Polizei war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Es blieb unklar, ob Demonstranten verletzt oder festgenommen wurden.

Der Vorfall am Mittwoch ereignete sich nur wenige Kilometer vom Vorort Ferguson entfernt, wo es im August nach der Erschießung eines schwarzen Jugendlichen durch einen weißen Polizeibeamten tagelang zu Krawallen gekommen war. Wie die deutsche Zeitung "Die Welt" berichtete, waren am Donnerstag deswegen wieder Demonstrationen geplant.

User-Videos zeigen erneute Proteste.
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Laut der örtlichen Polizei wollte der Beamte den 18-Jährigen kontrollieren. Dieser habe jedoch die Flucht ergriffen und mit drei Schüssen das Feuer eröffnet. Der Polizist habe daraufhin 17-mal zurückgeschossen.

Polizist war nicht im Dienst

Der 32-jährige Beamte sei nicht im Dienst gewesen, habe aber zur Tatzeit in seiner Uniform für eine Sicherheitsfirma gearbeitet, teilte die Polizei mit. Er sei beurlaubt worden, da die Ermittlungen noch andauern.

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Eine Frau, die sich als Cousine des Getöteten bezeichnete, sagte der Zeitung "St. Louis Dispatch", dass ihr Verwandter unbewaffnet gewesen sei, und widersprach damit den Aussagen des involvierten Polizisten. "Er hatte ein Sandwich in der Hand, und sie dachten, es sei eine Pistole - es ist genauso wie bei Michael Brown."

Der 18-Jährige war am 9. August unter umstrittenen Umständen von einem weißen Polizisten erschossen worden. (APA/Reuters, DER STANDARD, 10.10.2014)

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