Frankfurt - Der Kurs des Euro ist am Mittwoch nach schwachen US-Konjunkturdaten zeitweise um über zwei Cent nach oben gesprungen. Die europäische Gemeinschaftswährung kletterte bis auf 1,2886 US-Dollar, nachdem sie vor den Daten noch bei 1,2625 Dollar notiert hatte. Am späten Nachmittag fiel der Euro aber wieder etwas zurück und kostete 1,2774 Dollar.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,2666 (Dienstag: 1,2646) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7895 (0,7908) Euro.

"Die am Nachmittag veröffentlichten enttäuschenden US-Konjunkturdaten haben einen starken Druck auf den Dollar ausgelöst", sagte Eugen Keller, Devisenexperte beim Bankhaus Metzler. Die Einzelhandelsumsätze waren im September stärker als erwartet gefallen. "Die Daten sprechen dafür, dass die erste Leitzinsanhebung in den USA eher später als früher kommen wird", sagte Keller. Bisher war für Mitte 2015 eine erste Anhebung erwartet worden.

Der Anstieg des Euro fiel ungewöhnlich stark aus. "Die meisten Investoren hatten bisher auf einen fallenden Euro spekuliert", begründete Keller die heftige Reaktion. In den USA nehme die Angst zu, dass die Schwäche der Weltwirtschaft und weiter fallende Inflationsraten auch auf die heimische Wirtschaft übergreifen könnten. So muss laut dem Chef der regionalen Notenbank von San Francisco, John Williams, sogar über ein neues Anleihekaufprogramm zur Stützung der Konjunktur nachgedacht werden, falls die wirtschaftliche Schwäche stärker auf die USA übergreife. Das aktuelle Kaufprogramm der US-Notenbank für Anleihen soll Ende Oktober auslaufen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79570 (0,79450) britische Pfund, 135,50 (135,29) japanische Yen und 1,2072 (1,2079) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 1.237,50 (1.234,75) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 30.610,00 (30.780,00) Euro. (APA, 15.10.2014)