Wien - Die FPÖ hat sich im Vorfeld des Equal Pay Day gegen eine reine "Symbolpolitik" für Frauen ausgesprochen. Statt Debatten um Quoten und Binnen-I sollte die Regierung besser Rahmenbedingungen schaffen, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern, verlangten Parteichef Heinz-Christian Strache und Frauensprecherin Carmen Gartelgruber am Dienstag bei einer Pressekonferenz.

Beruhigungspillen

"In den letzten Jahren hat sich nicht viel verbessert, sondern eher viel verschlechtert", resümierte Strache die Frauenpolitik von SPÖ und ÖVP. Nach wie vor würden Arbeitnehmerinnen weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Besonders Alleinerzieherinnen und Mindestpensionistinnen hätten es schwer. Stattdessen gebe es "Scheingefechte" und "Beruhigungspillen" wie etwa die Inkludierung der Töchter in der Bundeshymne. Und wenn es um die Frauenquote geht, nehme diese die SPÖ in den eigenen Reihen nicht ernst.

Die FPÖ will vor allem für die Mütter "das Wort ergreifen", bekräftigte Strache, "für jene Frauen, die oft als unselbstständig und Heimchen am Herd diffamiert werden, nur weil sie sich für die Familie entscheiden". Viele davon würden gerne in den ersten Lebensjahren ihres Kindes zu Hause bleiben, würden aber in Rollen gedrängt, die sie gar nicht wollten, meint der FPÖ-Chef. Strache verlangt "echte Wahlfreiheit für 'Beruf und Familie' ebenso wie für 'Beruf oder Familie'".

Wiedereinstieg

Gartelgruber, die erst vergangene Woche als Vorsitzende der Initiative Freiheitliche Frauen (IFF) bestätigt worden war, bekräftigte die Aussagen ihres Parteiobmannes. Zudem fehlten gerade in ländlichen Gegenden qualitative Arbeitsplätze, die einen Wiedereinstieg nach einer Pause zur Kinderbetreuung möglich machen. Hier verlangt die FPÖ eine automatische Weiterrückung in den Kollektivverträgen auch während der Betreuungszeiten.

Auch das Thema häusliche Gewalt müsse enttabuisiert werden, lautet eine weitere Forderung, ebenso wie "traditionelle und kulturelle Gewalt" aufgrund eines "schleichenden Islamismus". Ehrenmorde und Zwangsverheiratungen seien in Österreich "leider traurige Realität", meint Gartelgruber. (APA, 7.10.2014)