Dieser Film ist ein Verwirrspiel: Ein junger Mann, der immer wieder auch im Bild zu sehen ist, spricht einen Text. Aber die Untertitel erzählen eine andere Geschichte. Im Monolog geht es um Kunst und Theorie - in den Schrifttiteln um Liebe und Drama. Dass das Vokabular sich zum Teil überschneidet, bringt die Sache nur noch mehr zum Flirren. Auch die zwischendurch assoziativ und poetisch aufflackernden Momentaufnahmen sind kaum zu erfassen.

Diese nur dreiminütige, extrem verdichtete Arbeit mit dem Titel "Owt" von 2007 ist auch Reflexion von Präsentationsformen: Im Kino müsste man sie eigentlich mehrfach projizieren, im Ausstellungskontext ist diese Möglichkeit gegeben. Das könnte eine Antwort auf die Frage nach dem in "Owt" aufgeworfenen Unterschied zwischen Film und Künstlerfilm sein - es ist aber keine der Antworten, die am Ende dieses interaktiven Rätsels gefragt sind.

Turner-Preis-Trägerin Laure Prouvost kommt am Donnerstag aus London nach Wien, wo ihr das Filmmuseum eine Werkschau ausrichtet. Während jüngere Arbeiten stärker auf kunstgeschichtliche Bezüge fokussieren, spielen frühere mehr mit dem Publikum im Saal und laden zur "Interaktion". Diese Gelegenheit bietet auch ein Publikumsgespräch mit der Künstlerin am Freitag. (irr, DER STANDARD, 8.10.2014)