Deutsche-Telekom-Chef Timotheus Höttges hat die zunehmenden Vermögensunterschiede in Deutschland kritisiert. "Wenn einige wenige riesige Vermögen anhäufen, die nicht mehr in die Realwirtschaft fließen, führt diese Ungleichheit zu Ungerechtigkeit", sagte Höttges der "Frankfurter Rundschau" (Dienstag). Das Geld werde für den Konsum benötigt, um Wachstum anzukurbeln.

"Mein Eindruck ist, dass die Schere bereits zu weit auseinandergegangen ist"

"Mein Eindruck ist, dass die Schere bereits zu weit auseinandergegangen ist", so Höttges, und weiter: "Ungerecht finde ich, wenn Menschen von ihrer Arbeit nicht leben können", sagte Höttges. Er ist einer der wenigen deutschen Unternehmenschefs, die sich zum Thema Gerechtigkeit und Ungleichheit äußern. Die "Frankfurter Rundschau" hatte Ende Juli die Chefs der 80 größten börsennotierten deutschen Unternehmen angeschrieben, um sie zu dem Thema zu befragen.

In Deutschland befindet sich dem Bericht zufolge inzwischen etwa ein Drittel des Vermögens im Besitz von einem Prozent der Bevölkerung, die obersten zehn Prozent der Bevölkerung verfügen über die Hälfte des Gesamtvermögens. Die Reallöhne der Arbeitnehmer seien zwischen 2000 und 2013 gesunken. (APA, 7.10., 2014)