Teheran - Das iranische Fernsehen hat am Montag eine Aufnahme des einflussreichen Al-Kuds-Kommandanten Kassem Suleiman im Nordirak veröffentlicht. Das seltene Foto zeigt den iranischen General, der eine Schlüsselrolle in der Region spielen soll, mit kurdischen Peschmerga-Kämpfern an der Front im Kampf mit der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Suleiman ist der Kommandant der Al-Kuds-Einheit, einer für Auslandseinsätze zuständigen Elitetruppe der Revolutionsgarden, und gilt als einer der einflussreichsten Militärs in der Region. Suleiman wurde zuletzt mit kurdischen Peschmergas, schiitischen Milizionären und irakischen Soldaten nahe der Stadt Amerli fotografiert, die am 1. September von den Jihadisten zurückerobert wurde. Auch bei Kämpfen nahe der Kurdenhauptstadt Erbil war Suleiman laut einem iranischen Justizvertreter anwesend. Der überwiegend schiitische Iran ist vom Vormarsch der Jihadisten beunruhigt, weil diese Schiiten als Ungläubige betrachten und ebenso wie Christen und Yeziden gewaltsam verfolgen.

Teheran unterhält enge Beziehungen zur Regierung in Bagdad, die von den Schiiten dominiert ist. Die Entsendung von eigenen Truppen schloss der Iran zwar offiziell aus. Die Al-Kuds-Einheit soll aber die irakischen Streitkräfte und die schiitischen Milizen mit Beratern, Ausbildern und Waffen unterstützen. Iranische Medien berichten zudem regelmäßig, dass iranische "Freiwillige" bei der Verteidigung der schiitischen Heiligtümer im Irak getötet worden seien. Nach offizieller Darstellung sind die Freiwilligen auf eigene Initiative im Irak. (APA, 6.10.2014)