Werner Müller vom VAP.

Foto: derstandard.at

Seit Donnerstagabend sind Piratenseiten movie4k und kinox.to für Kunden großer heimischer Internet-Anbieter gesperrt. Ein Erfolg für den Verein für Anti-Piraterie (VAP). Allerdings ist dieser nicht mit der technischen Umsetzung der Blockade zufrieden.

"Ich glaube nicht, dass DNS-Sperren ausreichen", sagt Werner Müller vom VAP zum WebStandard. Diese lassen sich recht einfach umgehen - der WebStandard berichtete.

Alternative DNS-Server

Die betroffenen Provider A1, Drei, Tele2 und UPC sperren Domain Namen, um den Zugang zu den Webseiten zu blockieren. Das Prinzip dahinter: Hinter jeder Website steht ein Rechner mit IP-Adresse. Gibt man eine Adresse in die Browserleiste ein, wird diese automatisch in die IP-Adresse aufgelöst. Das dient primär dazu, die Orientierung und Benutzerfreundlichkeit des Webs zu erhöhen: So wäre es mühsam, jedes Mal statt "derStandard.at" dessen IP-Adresse 194.116.243.20 eingeben zu müssen. Genau hier setzt die DNS-Sperre an: Sie blockiert, dass die eingegebene URL zur IP-Adresse "übersetzt" wird.

Diese Blockade funktioniert allerdings nur, wenn man das DNS-Angebot seines Anbieters nutzt. Mit alternativen DNS-Server kann die Sperre umgangen werden.

Weitere Seiten im Visier

Dementsprechend fordert der VAP auch eine Sperre von IP-Adressen. Der Verein will in den kommenden Tagen entscheiden, wie man weiter vorgeht. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass uns diese die aktuellen Sperren glücklich machen", so Müller. Auch überlegt man weitere Seiten blockieren zu lassen. (sum, 06.10. 2014)