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Andrea de Cesaris: 1959-2014

Foto: EPA/ANSA

Fast wäre Andrea de Cesaris der große Coup gelungen. Als der Italiener 1982 zur letzten Runde im Grand Prix von Monte Carlo aufbrach, war der Sieg im größten aller Klassiker zum Greifen nahe. Doch dann ging seinem Alfa Romeo an der Auffahrt zum Casino der Sprit aus. Am Ende blieb ihm - im vielleicht verrücktesten Rennen aller Zeiten - aufgrund der absolvierten Runden ein dritter Rang. Es war einer von fünf Podestplätzen in 15 absolvierten Formel-1-Saisonen zwischen 1980 und 1994.

De Cesaris war nicht nur ein Fahrer, er gehörte quasi zum Inventar der Königsklasse. 208 Mal ging er an den Start, ohne auch nur einen einzigen Sieg zu holen. Er fuhr dabei für Alfa Romeo, McLaren, Ligier, Minardi, Brabham, Rial, Jordan, Tyrrell und Sauber.

Bei Jordan war er der erste Teamkollege von Michael Schumacher. Bei Sauber ersetzte er zum Abschluss seiner Karriere für neun Rennen den Österreicher Karl Wendlinger, der nach einem schweren Unfall im Training zum Grand Prix von Monaco einige Zeit im Koma lag.

Ein Mann der Extreme

De Cesaris war ein Mann der Extreme, einer, der die eigenen Grenzen mitunter ignorierte. 1985 überschlug er sich im Grand Prix von Österreich kurz nach der Bosch-Kurve ohne Ende. Als er an die Box zurückkam, wurde er von Teamchef Guy Ligier gefeuert. Man wollte sich den Italiener und die mit ihm verbundenen Schäden am Boliden nicht länger leisten.

Nach seiner Karriere jonglierte de Cesaris in Monaco erfolgreich mit Kapital, mehr Spaß soll ihm aber das Windsurfen bereitet haben. Am Sonntag verlor er auf dem Autobahnring von Rom die Kontrolle über sein Motorrad und prallte gegen eine Leitplanke. Er war sofort tot. De Cesaris wurde 55 Jahre alt. (phb, derStandard.at, 05.10.2014)