Mexiko-Stadt - Eine Woche nach dem mysteriösen Verschwinden von 43 Studenten im Süden Mexikos haben die Vereinten Nationen eine intensive Suche nach den Vermissten angemahnt. Der Vorfall sei "eines der schlimmsten Ereignisse der jüngsten Zeit", teilte die UNO am Freitag mit. Die mexikanische Regierung müsse "alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel" aufwenden, um die Vermissten aufzuspüren.

Die Lehramtsstudenten waren am Freitag vor einer Woche zum Spendensammeln in Iguala hundert Kilometer nördlich von Chilpancingo im Bundesstaat Guerrero unterwegs. Nach ihrer Aktion kaperten sie mehrere öffentliche Busse, um zu ihrer Hochschule zurückzufahren.

Polizei feuern auf Studenten

Polizisten aus Iguala eröffneten daraufhin das Feuer. Drei Studenten wurden getötet. Laut Augenzeugen wurden dutzende weitere Studenten in Polizeifahrzeugen fortgebracht. Einige von ihnen, die sich offenbar versteckt hatten, tauchten wieder auf. Von 43 weiteren fehlt jede Spur.

22 Polizisten wurden nach dem Vorfall und einer weiteren Schießerei in Iguala festgenommen. Darin war offenbar auch eine kriminelle Bande verwickelt. Angehörige fürchten deswegen, die Studenten könnten in der Gewalt der Kriminellen sein. (APA, 04.10.2014)