Der Termin ist immer derselbe: Unmittelbar nach der berühmt-berüchtigten "Wiesn", dem Oktoberfest, hält die europäische Immobilienwirtschaft Hof in München. Die Hotels sind dann übrigens ähnlich gut gebucht wie zur Wiesn, aber teurer.

Foto: Expo Real

Seit es die Real Vienna nicht mehr gibt, ist die Expo Real in München die wichtigste Messe für die österreichische Immobilienwirtschaft. Dieser Tage ist es wieder so weit: In sechs Hallen des riesigen Münchner Messegeländes erlebt die "Expo", wie sie im Immojargon schlicht genannt wird, ihre 17. Auflage. Österreich wird mit 72 ausstellenden Firmen und rund 400 akkreditierten Personen wieder zumindest unter den Top-fünf-Ländern auf der Messe sein. 57 Unternehmen präsentieren sich an einem der beiden Gemeinschaftsstände aus Österreich namens "Austria" (Halle B2, Stand 110) und "Wien - Europa Mitte" (Halle A1, Stand 110).

"Austria"-Stand mit Rekord-Größe

Gerda Zauner managt mit ihrer Agentur pia.pink seit 2001 den Austria-Stand auf der Expo Real - so wie auch jenen auf der zweiten großen Immomesse, der Mipim in Cannes. Diesbezüglich weist sie auf einen besonderen Umstand hin: "Früher nahmen wir erst nach der Mipim die Expo in Angriff, und umgekehrt. Heute geht das nicht mehr, alles ist schon so vernetzt und muss viel früher erledigt werden. Wir sind aktuell mit den Vorbereitungen für die Mipim im März auch schon sehr weit." Bezüglich der unmittelbar bevorstehenden Expo berichtet sie stolz, dass heuer der Österreichstand mit 450 Quadratmeter "der größte sein wird, den es je gab". 35 Unternehmen sind dabei, erstmals auch J+P Immobilien und die Villaggio Investmentgroup.

Während der Messetage gibt es auf dem Austria-Stand, der von BEHF Architekten designt wurde, immer wieder diverse Präsentationen, weshalb Messechef Eugen Egetenmeir im Gespräch mit dem STANDARD auch darauf hinweist, dass die Österreicher auf seiner Messe "ihr eigenes Konferenzprogramm machen".

Wiener Stand mit weniger Ausstellern

Den zweiten heimischen Gemeinschaftsstand namens "Wien - Europa Mitte" gibt es seit 2010, er wird von der DMV Della Lucia Medien und Verlags Gmbh organisiert (gemeinsam mit dem Österreichableger der Messe München, Maya International Gmbh). Organisator Gerhard Meisriemer berichtet, dass es heuer "etwas weniger Aussteller als im letzten Jahr" sein werden, nämlich 22. Neu dabei ist Otto Immobilien. So manches Projekt wie etwa das "Forum Donaustadt" verzichtet heuer aber auf einen Auftritt.

Zudem muss der Wiener Gemeinschaftsstand diesmal ganz ohne Patronanz aus der hohen Politik auskommen. Weder Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne), die 2012 und 2013 das Smart-City-Konzept Wiens vorstellte, noch Amtskollegin Renate Brauner (SP; sie war 2012 in München) wird heuer dabei sein. Aus Brauners Büro heißt es, der Terminkalender der Vizebürgermeisterin lasse heuer einen Besuch nicht zu, dafür seien "alle wichtigen und relevanten Unternehmen aus unserem Ressort vor Ort". Vassilakou lässt ausrichten, dass sie auf einem zeitgleich stattfindenden Treffen der Raumplanungsreferenten der Länder in Salzburg unabkömmlich sei.

"Swing" am Wiener Stand

Das "Networking-Dinner" der Stadt Wien fällt damit heuer aus. Am Wiener Stand gibt es dafür am Montagabend direkt im Anschluss an die offizielle Eröffnung einen Event namens "Wien swingt smart". Am Austria-Stand gibt es am Dienstag ab 17 Uhr einen Cocktail der Außenwirtschaft Österreich, bei dem auch der österreichische Wirtschaftsdelegierte in München, Michael Scherz, anwesend sein wird. (Martin Putschögl, DER STANDARD, 4.10.2014)