Daniel Glattauer (Autor, studierte 1979 bis 1985):
Das Studium selbst habe ich wenig gespürt, erst zum Schluss. Ich habe mich zigmal verliebt, meine erste längere Beziehung gelebt, viel Zeit mit Gitarrespielen verbracht, Kurzgeschichten und Lieder geschrieben und als Kellner die Arbeitswelt kennengelernt.
Zu der Zeit fällt mir ein Wirtshaus in der Garnisongasse ein, schräg unterhalb vom damaligen Institut für Erziehungswissenschaften. Ich habe geröstete Knödel mit Ei gegessen und roten Glühwein getrunken, die Kombination war prägend. Ich war im Kreise einiger Kollegen, ihre Gesichter habe ich noch vor mir.
Wir haben uns "Gott und die Welt" erklärt, es gab anregende, tiefgründige und für mich bedeutungsvolle Gespräche, nicht nur über unser Pädagogikstudium, sondern übers Leben. Wir haben die Zeit zwischen Seminaren verkürzt oder sind nach der letzten Lehrveranstaltung dorthin gepilgert. Danach hat unser Gewand nach Küche und Zigarettendunst gestunken, aber das war uns egal.
Plötzlich war ich mit dem Studium fertig - und fragte mich: Was jetzt eigentlich? Diese Frage taucht mehrmals im Leben auf.