Waren Sie zu Besuch in Home?

Foto: Sony

Ende März stellt Sony nach sieben Jahren den Betrieb seiner Online-Welt PlayStation Home ein. Eine Entscheidung, die darauf schließen lässt, dass der Plattform für PS3 der richtig große Durchbruch nie gelungen ist. Home als reinen Fehlschlag ad acta zu legen, wäre allerdings ein Fehler, mein zumindest Patrick O'Luanaigh, Geschäftsführer des Entwicklerstudios nDreams in einem Rückblick unter dem Titel "Sonys erfolgreichster Fehlschlag".

Treue Fans

Tatsächlich sei Home ein faszinierender Ort für Experimente gewesen. Für Firmen wie seine habe die Online-Welt eine aktive und treue Community geboten. "Vor allem anderen wird die Plattform für die Loyalität und Leidenschaft in Erinnerung bleiben. Die Community liebte Home. Manche Menschen haben sich hier kennengelernt und dann im echten Leben geheiratet. Für andere war es ein Rückzugsort von der realen Welt. Ein Ort, an dem sie sich sicher und geborgen fühlten", so O'Luanaigh, dessen Firma nach Games für Home nun das Spiel The Assembly für die Virtual-Reality-Systeme Project Morpheus und Oculus Rift entwickelt.

Lukratives Ökosystem

Auch kommerziell sei Home zumindest lange Zeit ein lukratives Ökosystem gewesen. Es war die erste Plattform, die Free2Play-Spiele auf Konsolen zur Verfügung stellte und Vertriebsmodelle abseits traditioneller Geschäftsmodelle ausprobierte. "Die Leute sagen, Home sei ein kommerzieller Misserfolg gewesen. Aber wir haben mehrere Jahre lang siebenstellige Einnahmen mit Home generiert und andere Studios auch", sagt O'Luanaigh.

Dass der virtuellen Welt nicht der ganz große Erfolg gelungen sei, den sich Sony vermutlich erhofft hatte, schreibt der Entwickler unter anderem dem frühen Abgang unmittelbar nach dem Start des ehemaligen PlayStation-World-Wide-Studios-Chef Phil Harrison (heute bei Xbox) zu, der federführend für das Projekt war. Danach habe Home der "Champion" gefehlt. (zw, derStandard.at, 3.10.2014)