"Geheimnisvolles Schönbrunn", Freitag auf Servus TV.

Foto: Servus TV

Fragen über Fragen warten in Wien-Hietzing auf das Publikum von Servus TV. Begleitet von opulenten Aufnahmen von Schönbrunn, Schlosspark, Kaiserpavillon und Gloriette aus lichten Höhen und perfekten Winkeln sowie - vielleicht ja nötigen - Spielszenen von Maria Theresia, ihrem Mann Franz I. Stephan, Architekten und Experimenten.

Drei Millionen Euro kostete laut Fernsehfonds die Produktion der zwölfteiligen Serie "Menschen, Mythen und Legenden" von Servus TV, die Freitag mit "Geheimnisvolles Schönbrunn" beginnt. Die sieht man ihr durchaus an.

Spielen schon die abgezirkelten Wege des barocken Schlossgartens auf Freimaurersymbole an? Andere Gartenelemente auf die Kabbala? Was soll der Obelisk mit den vielen Abbildungen der ägyptischen Göttin Isis und den Nachbau-Hieroglyphen über dem Brunnen - wieder mit Symbolen der Freimaurer? Warum hat der Pavillon so überdimensionierte Fundamente - gar für alchimistische Experimente von Maria Theresias freimauerndem Gatten? Was soll eine "römische Ruine" in einem bis aufs Blättchen ausgerichteten Park? Sind Statuen von Brutus und Lucretia am Schloss gar ein Revolutionssymbol?

Fragen über Fragen, als wollte hier jemand den ihm gestellten Auftrag "Geheimnisvolles Schönbrunn" nur möglichst umfassend erfüllen.

Aber Fragezeichen mindern keineswegs zwingend die Qualität von Medieninhalten. Die Doku beantwortet viele der selbst aufgeworfenen, teils kreativ wirkenden Fragen auch wieder schlüssig. Und oft sind die Antworten viel einfacher als die Fragen. Schon das eine Erkenntnis fürs Leben. (Harald Fidler, DER STANDARD, 3.10.2014)