Probleme im Bett werden nach wie vor häufig tabuisiert.

Foto: spaeterkommen.at

Obwohl jeder fünfte Mann regelmäßig zu früh kommt wird vorzeitiger Samenerguss als sexuelle Funktionsstörung kaum thematisiert. Erste Informationen suchen Betroffene meist lieber in der Anonymität des Internets als im Gespräch mit dem Partner oder einem Arzt. In Internetforen finden sich jedoch oft falsche Annahmen über die Ursachen und dubiose Tipps, wie der Samenerguss verzögert werden kann.

Die Webseite späterkommen.at, die gerade erweitert wurde, soll Abhilfe schaffen: Hier finden Betroffene aktuelle und fundierte Informationen zum vorzeitigen Samenerguss. Die Inhalte der Seite stützen sich auf Ergebnisse nationaler und internationaler Untersuchungen und wurden gemeinsam mit Experten aus der Urologie und Sexualmedizin entwickelt. Des Weiteren bietet die Webseite praktische Services wie einen Selbsttest und Informationsbroschüren zum Download. Die Arztsuche hilft dabei einen Spezialisten in der Nähe zu finden.

Betroffene ermutigen

Über vorzeitigen Samenerguss aufzuklären und die Betroffenen zum Arztbesuch zu ermutigen sind die Hauptanliegen des Informationsportals. Denn trotz enormen Leidensdrucks haben viele der betroffenen Männer Hemmungen, mit einem Arzt zu sprechen. Weniger als zehn Prozent der Betroffenen suchen sich ärztlichen Rat. Aus diesem Grund finden sich auf der Seite Informationen zum Arztbesuch, wenn "Mann" sich dazu entschließt, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

So erfährt man etwa, dass vorzeitiger Samenerguss in der Mehrheit der Fälle schon seit den ersten sexuellen Erfahrungen besteht und von Wissenschaftlern in Zusammenhang mit einem genetisch bedingten veränderten Serotoninhaushalt gebracht wird. Erfahrungsberichte von Betroffenen zeigen, welche Auswirkungen die Funktionsstörung auf ihr Sex- und Liebesleben hatte und welchen Lösungsweg sie gefunden haben.

In einer Blog-Serie geht es unter anderem um populäre Sex-Mythen. Eine erste Orientierung, ob ein vorzeitiger Samenerguss vorliegt, bietet der integrierte Selbsttest, der auch im Arztgespräch Anknüpfungspunkt für den Gesprächseinstieg sein kann. (red, derStandard.at, 3.10.2014)