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Hot-Chip-Sänger Alexis Taylor aus London tritt am Freitag beim Wiener Waves-Festival solo im Flex auf.

Foto: APA/EPA/Goulao

Wien - Die gute Nachricht: Der beim heute, Donnerstag, offiziell startenden Wiener Club-Festival Waves präsentierte und sonst vom Radiosender FM4 geförderte "Alternative Mainstream" ist zumindest im österreichischen Hauptabendprogramm des Fernsehens mittlerweile im tatsächlichen Mainstream angekommen. In den ORF-Produktionen Schnell ermittelt und Cop Stories hörte man zuletzt mit Mirel Wagners Song No Death und Scott Matthews Sichtung des Radiohead-Klassikers No Surprises gleich zwei Protagonisten des heurigen Line-ups.

Die schlechte Nachricht: Das Gros der an die 100, heuer aus dem EU-Raum anreisenden Acts klingt nach Formularausfüllung. Trotz zarter Versuche im Bereich Alleinstellungsmerkmale kann man bei Bands wie den deutschen Die Nerven oder Thees Uhlmann, dem Bruce Springsteen aus Berlin, den heimischen Ö3-Lieblingen Nihils oder Giantree sowie den schwedischen Folk-Schwestern First Aid Kit kaum ein über das Formular hinausweisendes Potenzial erkennen. Hier findet Alternative Mainstream in jedem anderen EU-Land auch eine jeweils austauschbare lokale Entsprechung.

Am interessantesten erweisen sich wohl gerade deshalb die heimischen Acts wie etwa Perkussionist Manu Delago, die Shoegazer Snoww Crystal oder die Rückkehr der New-Waver Modell Doo. (Christian Schachinger, DER STANDARD, 2.10.2014)