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Foto: APA/NHM

Wien - Das Naturhistorische Museum Wien (NHM) hat 178 Objekte, großteils Pflanzenbilder von der österreichischen Karibik-Expedition 1754-1759, an Erben von Ernst Moritz Kronfeld restituiert. Wie das Museum mitteilte, waren sie ursprünglich im Eigentum des von den Nazis verfolgten jüdischen Journalisten, Gartenhistorikers und Botanikers Kronfeld (1865-1942).

Die Zeichnungen wurden bei der ersten wissenschaftlichen Expedition Österreichs 1754 bis 1759 zu den Westindischen Inseln angefertigt, u.a. vom Botaniker und Expeditionsleiter Nikolaus Joseph von Jacquin (1727-1817) und dem Gärtner und späteren Hofgarten- und Menageriedirektor Ryk van der Schot.

"In gutem Glauben" erworben

Der von den Nationalsozialisten verfolgte Ernst Moritz Kronfeld versuchte 1941 Bestände seiner Sammlungen zu verkaufen. Nach seinem Tod 1942 tauchten Sammlungsteile im Kunsthandel auf. Das NHM erwarb den Großteil der nun restituierten Objekte 1988 "in gutem Glauben" von einem Antiquariat. Sie wurden in den vergangenen Jahren immer wieder in Sonderausstellungen im NHM und in anderen Häusern gezeigt.

Die Rückgabe ging auf einen Beschluss von Ex-Kulturministerin Claudia Schmied zurück, die sich auf eine entsprechende, bereits 2011 ausgesprochene Empfehlung des Rückgabebeirats stützte. Dass es so lange bis zur Rückgabe gedauert hat, begründete man im Museum mit der notwendigen Klärung der Vollmachten, Haftungen und Erben. (APA/red, derStandard.at, 1. 10. 2014)