Kabul - Bei zwei Selbstmordanschlägen auf afghanische Militärfahrzeuge sind am Mittwoch mindestens sieben Menschen getötet worden. Mehr als 15 Menschen seien verletzt worden, teilte die Regierung mit. Die Taliban bekannten sich zu den Attentaten in der Hauptstadt Kabul und begründeten die Gewalt mit dem jüngst unterzeichneten Truppenabkommen zwischen den USA und der neuen afghanischen Regierung. Dadurch hätten sich Präsident Aschraf Ghani und seine Minister zu einer "Marionettenregierung" degradieren lassen.

Das von Ghanis Vorgänger Hamid Karsai über Monate blockierte Truppenabkommen mit den USA sieht vor, dass auch nach dem Abzug der Kampftruppen bis zu 12.000 ausländische Soldaten am Hindukusch bleiben können, um die afghanischen Sicherheitskräfte auszubilden und zu unterstützen. Umstritten war vor allem die Regelung, dass die US-Soldaten vor einer Strafverfolgung in Afghanistan geschützt sein sollen. Die Bundeswehr, die zurzeit mit rund 1750 Soldaten an der internationalen Schutztruppe beteiligt ist, will bis zu 800 Soldaten für den Folgeeinsatz bereitstellen. (Reuters, 1.10.2014)