Insgesamt werden 18 Ensembles beim diesjährigen Mimamusch-Kurztheaterfestival ein zehn- bis zwanzigminütiges Theaterstück umsetzen.

Foto: Peter F. Kupfer

Wien - Mit der vielversprechenden Selbsternennung zum "skurrilen Strategietheater" startet am Freitag das Mimamusch-Festival im Ragnarhof in Wien-Ottakring. Zu sehen gibt es dabei Kurztheaterstücke zeitgenössischer Autoren, für die Musikumrahmung werden elektronische Sounds sorgen.

Das Kurztheaterfestival wird heuer zum neunten Mal veranstaltet und an fünf Oktoberwochenenden stattfinden. Insgesamt spielen 18 Ensembles jeweils eine Produktion zum Thema "Nicht Opfer, sondern Täter". Kernpunkt des Festivals ist die freie Entscheidungsmöglichkeit des Publikums, welche Produktion es sich ansehen möchte.

Als Besucher führt man sich zuerst im Salon die Klänge von DJs zu Gemüte, bis man von einem der Darsteller in ein Séparée gebeten wird. Dann wird wie auf einem Basar gefeilscht - in den Nebenräumen finden nämlich mehrere Produktionen zur gleichen Zeit statt. Verhandlungsbasis ist eine zehn- bis zwanzigminütige Prise Theater sehr unterschiedlicher Theatergruppen.

Das musikalische Angebot im Salon stammt von Vertretern der heimischen Musikszene. Am kommenden Wochenende werden neben Edwin & Edwin auch Elektro Guzzi zu hören sein, die Nachtschwärmer schon aus der Grellen Forelle oder vom FM4-Frequency-Festival kennen. Wer ein alternatives Musikangebot sucht, geht zur Balkan-Polka-Punk-Band Roy de Roy am 24. Oktober.

Die Variationen zum Thema "Nicht Opfer, sondern Täter" stammen von jungen Theaterschaffenden, die ihre Konzepte im Vorfeld eingereicht haben. Die Stücke bieten eine große Bandbreite unterschiedlicher Zugänge zum Thema: In Super Markt wird ein Kaufhaus zum Ort für Lust und Fantasie, das Musikkabarettduo Gerafi liefert mit Selber Schuld! ein komödiantisches Stück. Die Diktatorin der Soloperformerin Verena Werni ordnet sich wiederum als "Märchen über Selbstüberschätzung" ein.

Die Auswahl auf dem Theaterbasar ist also ziemlich groß. Und, ja, auch die Eintrittspreise sind harte Verhandlungssache. (Lina Paulitsch, DER STANDARD, 1.10.2014)