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Teamchef Koller setzt weiter auf Kontinuität.

Foto: REUTERS/Leonhard Foeger

Österreichs Teamchef Marcel Koller hat bei der Kadernominierung für die anstehenden EM-Qualifikationsspiele wie erwartet auf Experimente verzichtet. Das am Dienstag veröffentlichte 23-Mann-Aufgebot für die Partien am 9. Oktober in Chisinau gegen Moldau und am 12. Oktober in Wien gegen Montenegro ist im Vergleich zu jenem vom 1:1 gegen Schweden praktisch unverändert.

Kavlak nur auf Abruf

Der damals ursprünglich einberufene Veli Kavlak hatte für das Duell mit den Skandinaviern verletzungsbedingt abgesagt, für ihn war Lukas Hinterseer nachnominiert worden. Diesmal erhielt der Tiroler von Koller gleich von Beginn an das Vertrauen, Kavlak scheint dafür ebenso wie Andreas Weimann oder Andreas Ivanschitz nur auf der Abrufliste auf.

Gröbere Änderungen im Kader vorzunehmen stand für Koller nie zur Debatte. "Wir sind von diesen Spielern überzeugt", betonte der Schweizer. Außerdem hätte es aufgrund der kurzen Zeit für die Vorbereitung auf die Spiele wenig Sinn, auf Debütanten zu setzen, so der Teamchef.

Hinter verschlossenen Türen

Tatsächlich warten auf die ÖFB-Internationalen im Gegensatz zum Vorlauf auf das Schweden-Match vor einem knappen Monat weit weniger Einheiten. Der kommende Montag etwa steht im Zeichen der Regeneration, erst am Dienstag kann richtig trainiert werden.

Im Abschlusstraining am Mittwoch geht Koller schon wieder runter vom Gas, weil die Einheit aufgrund der Gegebenheiten in Chisinau nicht hinter verschlossenen Türen stattfinden kann. "Wir werden unseren Gegner sicher nicht auf unsere Spielweise hinweisen", sagte der Teamchef.

Bei den großen Kerlen

Die Partie gegen die Moldauer werde "kein Zuckerschlecken", kündigte Koller an. "Heutzutage kann praktisch jeder gut verteidigen, und das werden sie tun. Sie haben hinten große Kerle, dadurch werden sie auch bei Standards gefährlich sein", erzählte der 53-Jährige über den kommenden Gegner.

Durch den kürzlich vorgenommenen Teamchef-Wechsel von Ion Caras zu Alexandru Curtianu werde sich an der moldauischen Spielweise nicht wirklich etwas ändern, prophezeite Koller. "Die wird sicher nicht komplett anders sein als vorher, weil es extrem schwierig ist, innerhalb kurzer Zeit neue Ideen reinzubringen."

Ohne große Sprüche

Der moldauische Trainerwechsel ändert auch nichts daran, dass die Österreicher in Chisinau als klarer Favorit gelten. Von einem Pflichtsieg wollte Koller dennoch nichts wissen. "Es bringt nichts, wenn wir große Sprüche quasseln und sagen, es ist Pflicht zu gewinnen. Wir müssen es auf den Platz bringen", forderte der ÖFB-Teamchef.

Koller stellte seine Schützlinge auf ein Geduldspiel in Chisinau ein. "Die Moldauer werden versuchen, so lange wie möglich die Null zu halten und über einen Konter oder eine Standardsituation in Führung zu gehen. Sie bekommen nicht viele Tore - es ist nicht gesagt, dass wir gleich in der ersten Minute eines erzielen. Das kann auch in der 90. oder 91. Minute sein."

Lazaro gibt nicht den Verteidiger

Als "nicht besorgniserregend" bezeichnete Koller die Tatsache, dass Marko Arnautovic und Martin Harnik zuletzt bei ihren Clubs nicht mehr in der Anfangsformation waren. Valentino Lazaro hingegen könnte sich bei Red Bull Salzburg zum Stammspieler mausern - allerdings als Rechtsverteidiger. "Er hat am Sonntag gegen Rapid ein gutes Spiel gemacht und ist flexibel einsetzbar. Aber ich habe nicht vor, ihn als Verteidiger einzusetzen", verriet Koller.

Der Trainer empfängt die ersten Spieler am Sonntag im Teamcamp in Stegersbach, wo die Auswahl bis einschließlich Dienstag trainiert. Am Mittwoch reist der ÖFB-Tross nach Moldau, nach der Rückkehr am Freitag bleiben David Alaba und Co in Wien, um sich auf das Montenegro-Match am Sonntag (12. Oktober) vorzubereiten. Für diese Partie sind noch rund 7.000 Tickets zu haben, das darauffolgende Heimspiel am 15. November gegen Russland ist praktisch ausverkauft. (APA, 30.9.2014)

Der Kader im Überblick:

Tor:
Robert Almer (Hannover 96/GER, 16 Länderspiele)
Heinz Lindner (FK Austria Wien, 7)
Ramazan Özcan (FC Ingolstadt 04/GER, 2)

Verteidigung:
Aleksandar Dragovic (Dynamo Kiew/UKR, 31/0 Tore)
Christian Fuchs (FC Schalke 04/GER, 62/1)
György Garics (FC Bologna/ITA, 39/2)
Martin Hinteregger (FC RB Salzburg, 4/0)
Florian Klein (VfB Stuttgart/GER, 21/0)
Sebastian Prödl (Werder Bremen/GER, 44/4)
Markus Suttner (FK Austria Wien, 13/0)
Kevin Wimmer (1. FC Köln/GER, 1/0)

Mittelfeld:
David Alaba (Bayern München/GER, 34/8)
Marko Arnautovic (Stoke City/ENG, 36/7)
Julian Baumgartlinger (1. FSV Mainz 05/GER, 32/1)
Martin Harnik (VfB Stuttgart/GER, 43/10)
Stefan Ilsanker (FC RB Salzburg, 2/0)
Zlatko Junuzovic (Werder Bremen/GER, 33/4)
Valentino Lazaro (FC RB Salzburg, 3/0)
Christoph Leitgeb (FC RB Salzburg, 37/0)
Marcel Sabitzer (FC RB Salzburg, 6/2)

Sturm:
Lukas Hinterseer (FC Ingolstadt 04/GER, 3/0)
Marc Janko (FC Sydney/AUS, 41/17)
Rubin Okotie (TSV 1860 München/GER, 6/0)

Auf Abruf:
Thomas Gebauer (SV Ried, 0)
Cican Stankovic (SV Scholz Grödig, 0)
Christopher Dibon (SK Rapid Wien, 1/1)
Christopher Trimmel (Union Berlin/GER, 3/0)
Andreas Ulmer (FC RB Salzburg, 2/0)
Andreas Ivanschitz (Levante UD/ESP, 69/12)
Jakob Jantscher (FC Luzern/SUI, 16/1)
Veli Kavlak (Besiktas JK/TUR, 30/1)
Michael Liendl (Fortuna Düsseldorf/GER, 1/0)
Philipp Hosiner (FC Stade Rennes/FRA, 5/2)
Andreas Weimann (Aston Villa FC/ENG, 12/0)