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Neue Suche am Antikythera-Wrack I

Die kleine Insel Antikythera nordwestlich von Kreta ist untrennbar mit einer der spektakulärsten archäologischen Funde der Neuzeit verbunden: Im Jahr 1900 entdeckten einheimische Schwammtaucher vor der Küste der Insel ein antikes Wrack. In den weit verstreuten Überresten des Schiffes bargen Taucher unter anderem jene mysteriöse Apparatur, die heute als Mechanismus von Antikythera weltberühmt ist. Rekonstrukionsversuche des komplizierten Räderwerks ergaben, dass es sich um eine kalendarisch-astronomische Rechenmaschine handelte - und, dass möglicherweise einige wesentliche Teile fehlen. Grund genug, das Wrack in 55 Metern Tiefe einer neuerlichen archäologischen Untersuchung zu unterziehen.

Foto: AP Photo/ARGO via Greek Culture Ministry, Brett Seymour

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Neue Suche am Antikythera-Wrack II

Die Tauchexpedition fand zwischen 15. September und 7. Oktober statt und förderte einige interessante Funde, vor allem aber wichtige neue Erkenntnisse zutage: So zeigte sich etwa, das es sich vermutlich um das größte antike Schiffswrack handelt, das man heute kennt. Unterwasserarchäologe Brendan Foley von der Woods Hole Oceanographic Institution in Massachusetts glaubt, dass das um das Jahr 70 vor unserer Zeitrechnung gesunkene Schiff möglicherweise bis zu 50 Meter lang war, gleichsam eine "Titanic" unter den antiken Schiffswracks. Für die archäologischen Untersuchungen kam erstmals ein Spezialtauchanzug zum Einsatz, der es den Forschern - zumindest theoretisch - erlaubt, bis zu 50 Stunden unter Wasser zu bleiben.

Mit Hilfe des halbrobotischen "Iron Man"-Exosuits (im Bild) konnten die Wissenschafter zahlreiche Keramiken, einige Bleianker und einen riesigen Bronze-Speer bergen, der vermutlich ursprünglich zu einer großen Statue gehört haben dürfte. Neue Bestandteile des Mechanismus' von Antikythera waren allerdings nicht darunter, weshalb die Archäologen ihre Suche im kommenden Jahr fortsetzen wollen.

Foto: AP Photo/ARGO via Greek Culture Ministry, Brett Seymour

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Blutmond über dem Pazifik

Bei mehr oder weniger wolkenfreiem Himmel konnten Menschen im Pazifikraum am Mittwoch eine totale Mondfinsternis beobachten. Die rund einstündige Verdunklung des Erdtrabanten war in weiten Teilen Nordamerikas und Südamerikas, in Asien und im Osten Australiens zu verfolgen. Um 12.25 Uhr MESZ verschwand der Mond vollständig im Kernschatten der Erde. In Europa war das astronomische Schauspiel allerdings nicht zu sehen sein. Hier wird die nächste totale Mondfinsternis erst wieder am 28.September 2015 zu bestaunen sein.

Foto: AP Photo/The Fayetteville Observer, Johnny Horne

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Sechs Stunden im All

Insgesamt drei Außeneinsätze stehen am Missionsplan der Expedition 41, der aktuellen Besatzung der Internationalen Raumstation ISS. Am vergangenen Dienstag wurde der erste absolviert: Der deutsche Astronaut Alexander Gerst und sein US-Kollegen Reid Wiseman verstauten während ihres sechs Stunden und 13 Minuten dauernden Weltraumspazierganges eine defekte Kühlpumpe und installierten ein Aggregat für die Stromversorgung des Roboterarms der ISS. Die obere Weitwinkelaufnahme entstand während dieses Ausstiegs und zeigt Wiseman bei der Arbeit an der Kühlpumpe.

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Foto: REUTERS/Alexander Gerst/NASA/ESA

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Einmalige Pottwal-Begegnung

Einen Anblick wie diesen erlebt man vor der Küste Kaliforniens nicht alle Tage: Vor der Stadt Dana Point im Süden des US-Bundesstaates tauchten dieser Tage gleich Dutzende Pottwale aus dem Meer auf und verbrachten mehrere Stunden vor der schmalen Landzunge an der Pazifikküste ehe sie wieder verschwanden. Whalewatcher und Wissenschafter waren gleichermaßen über den Besuch der über 50 Walkühe mit ihren Jungtieren begeistert. Experten vom ACS/LA Gray Whale Census and Behavior Project halten die Begegnung mit den Meeressäugern für ein einmaliges Ereignis: "Seit 35 Jahren zähle ich in der Region Wale, aber eine derart große Gruppe von Pottwalen habe ich hier noch nie gesehen", erklärte die Meeresbiologin Alisa Schulman-Janiger.

Foto: AP Photo/Capt. Dave Anderson/ DolphinSafari.com

Mega-Flares von einem Winzling

Auch kleine Sterne haben es in sich, manchmal übertreffen ihre Strahlenausbrüche sogar jene wesentlich größerer Sterne, wie US-Astronomen kürzlich mit Hilfe des NASA-Forschungssatelliten "Swift" feststellen konnten. Die Wissenschafter haben bei einem der beiden Sterne des Doppelsternsystems DG Canum Venaticorum (DG CVn) in 60 Lichtjahren Entfernung Eruptionen beobachtet, die - zumindest in einem Fall - mehr als 10.000 Mal heftiger waren als alles, was jemals bei unserer Sonne gemessen worden ist - obwohl der Rote Zwerg allenfalls über ein Drittel der Masse der Sonne verfügt. Wie es dazu kam, ist nicht ganz klar, die Forscher vermuten aber, dass die Ursache unter anderem etwas damit zu tun hat, dass der Stern sich um ein Vielfaches schneller um seine Achse dreht als die Sonne.

Foto: NASA's Goddard Space Flight Center/S. Wiessinger

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Geheimdienst in bibliophiler Mission

Bisweilen ist der israelische Nachrichten- und Sicherheitsdienst Mossad auch in geheimer kultureller Mission unterwegs: In den vergangenen Jahrzehnten schmuggelten Mossad-Mitarbeiter immer wieder exquisite
Bücherschätze aus all jenen Ländern, wo Juden historische Dokumente hinterlassen haben. Dieser Tage gewährte die Israelische Nationalbibliothek in Jerusalem Journalisten einen seltenen Einblick in diesen gut gehüteten Bestand. Das Bild oben zeigt ein Gebetsbuch, das im 13. Jahrhundert in Deutschland entstand und den frühesten bekannten Beleg für die Jiddische Sprache enthält. Ebenfalls zu sehen sind die "Kronen von Damaskus", Bibeln, die in den frühen 1990er Jahren im Rahmen einer verdeckten Operation vom Mossad aus Syrien geholt wurden.

Foto: AP Photo/Sebastian Scheiner

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Doch nicht die "Santa Maria"

Artefakte wie dieses Holzstück brachten vor kurzem den Beweis: Bei den Überresten des vor Haiti gefundenen Schiffes handle es sich nicht um die "Santa Maria". US-Forscher hatten im Mai verkündet, alles deute darauf hin, dass es sich bei dem Wrack um das Flaggschiff der Flotte handle, mit der Kolumbus 1492 Amerika entdeckt hatte. Die Unesco hatte auf Bitten der Regierung von Haiti eine Expertenkommission losgeschickt. Das Ergebnis der Untersuchungen liegt nun vor: Das Wrack könne gar nicht die "Santa Maria" sein, die vor Ort gefundenen Befestigungen am Schiff passen vielmehr zur Technik aus dem Ende des 17. oder des 18. Jahrhunderts. Die Unesco-Experten empfahlen aber weitere Untersuchungen, um das tatsächliche Wrack der "Santa Maria" zu finden. Außerdem solle eine Auflistung aller wichtigen Wracks in dem Gebiet vorgenommen werden.

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Foto: AP Photo/UNESCO

Aralsee fast verschwunden

In den vergangenen 50 Jahren konnte man zusehen, wie sich ein fast 70.000 Quadratkilometer großer See buchstäblich in Luft auflöste. Noch vor wenigen Jahrzehnten war der Aralsee der viertgrößte Binnensee der Erde. Heuer hat seine Ausdehnung einen neuen Negativ-Rekord erreicht: Erstmals seit 600 Jahren ist der Osten des mittlerweile fragmentierten Salzsees vollständig ausgetrocknet, wie diese Satellitenaufnahme vom 19. August zeigt. Experten sprechen von einer der größten vom Menschen verursachten Umweltkatastrophen weltweit. Die Ursache für das Verschwinden des Aralsees liegen bereits länger zurück. Im Rahmen eines russischen Bewässerungsprojekts wurden die Flüsse Amudarja und Syrdarja für die Versorgung von landwirtschaftlichen Nutzflächen umgeleitet. Für den See blieb am Ende nicht mehr allzu viel Wasser übrig, er begann auszutrocknen und zu versalzen.

Foto: NASA Earth Observatory

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Weltkriegsbomber aus dem Meer

Entdeckt wurde es bereits im Juni 2013 während einer Vermessungsaktion, aber erst jetzt gelang es Experten, das historische Wrack aus der Ostsee zu bergen: Vor wenigen Tagen wurden die gut erhaltenen Überreste eines US-Kampfflugzeugs aus dem Zweiten Weltkrieg durch Wissenschafter des Nationalen Maritimen Museums in Danzig gemeinsam mit der polnischen Marine und einem Unternehmen zur Ölförderung vor der polnischen Hafenstadt Gydnia aus dem Meer geholt. Der Bomber des Typs Douglas A-20, von dem zwischen 1940 und 1944 rund 7.500 Stück gebaut wurden, ist mehr oder weniger vollständig erhalten und soll nach seiner Restaurierung im Museums der Polnischen Luftwaffe in Krakau ausgestellt werden.

Foto: APA/EPA/ADAM WARZAWA

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Wildenten am Nachthimmel

Messier 11, auch bekannt als Wildentenhaufen, ist der sternreichste offene Sternhaufen am nächtlichen Himmel. Das Objekt im Sternbild Scutum (der Schild) befindet sich etwa 6.000 Lichtjahre von uns entfernt und wurde vom deutschen Astronomen Gottfried Kirch im Jahr 1681 auf der Berliner Sternwarte entdeckt, wobei er damals allerdings bloß als diffuser Fleck durch das Teleskop erschien. Erst im Jahr 1733 wurde dieser Fleck von dem Pfarrer William Derham in England in seine einzelnen Sterne aufgelöst und von Charles Messier im Jahr 1764 in seinen berühmten Katalog aufgenommen. Offene Sternhaufen befinden sich typischerweise in den Armen von Spiralgalaxien oder in dichteren Regionen irregulärer Galaxien, wo noch häufig neue Sterne entstehen. Der Wildentenhaufen mit einem Durchmesser von fast 20 Lichtjahren ist Heimat von annähernd 3000 Sternen. Die spektakuläre Aufnahme stammt vom Wide Field Imager am MPG/ESO 2,2-Meter-Teleskop am La Silla-Observatorium in Chile.

Foto: APA/EPA/European Southern Observatory

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Ackerstein entpuppt sich als kosmisches Geschoß

Vor 50 Jahren klaubte ein Bauernsohn einen braunroten Brocken von einem Feld nahe Dachau in Bayern auf und nahm ihn mit nachhause. Er landete schließlich als Wasserstein in einem Vorgarten des Ortes Machtenstein, wo er jahrelang ein unbeachtetes Dasein fristete - bis ein Ortschronist den 1,4 Kilogramm schweren Stein einem Mineralogen zeigte. Dessen Untersuchungen brachten kürzlich die Sensation ans Licht: Der faustgroße Stein stellte sich als 4,5 Milliarden Jahre alter Meteorit heraus, eine Seltenheit aus der Frühzeit des Sonnensystems also, die in Deutschland seinesgleichen sucht. Der Meteorit soll nun ab dem 25. Oktober auf den Mineralientagen München der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Foto: APA/EPA/MINERALIENTAGE MUENCHEN

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Rätselhafter Pulsar

Astronomen haben wieder einmal mit einem kosmischen Rätsel zu kämpfen: Die Forscher entdeckten mit Hilfe des Weltraumteleskops "Nuclear Spectroscopic Telescope Array" (NuSTAR) einen sogenannten Röntgenpulsar, der etwa hundertmal heller strahlt als dies nach den gültigen Theorien möglich sein sollte. Das ungewöhnliche Objekt liegt in der zwölf Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie M82 und pulsiert in einem Rhythmus von 1,4 Sekunden. Pulsare sind Neutronensterne, also ultrakompakte Überreste ausgebrannter Sterne, die eine maximale Masse von rund drei Sonnenmassen besitzen. Die Masse wiederum bestimmt ihre Leuchtkraft - dass dieser ungewöhnliche Pulsar so hell strahlt, würde auf eine Masse hindeuten, die er nach vorherrschenden Modell eigentlich gar nicht haben dürfte.

Foto: APA/EPA/NASA

Bronzezeitliche Königin

Archäologen von der Autonomen Universität Barcelona haben im Südosten Spaniens eine Art Bronzezeit-Aristokratin ausgegraben: Die Forscher fanden in einem Gemeinschaftsgrab auf dem La Almoloya Plateau die Überreste einer männlichen und einer weiblichen Person. Die Frau trug eine fein gearbeitete Silberkrone auf dem Kopf, außerdem wurden aus der vermutlich rund 4.000 Jahre alten Begräbnisstätte Dutzende weitere Preziosen geborgen. La Almoloya war nach Ansicht der Archäologen das Machtzentrum der bronzezeitlichen El Argar-Kultur.

Foto: UNIVIERSIDAD AUTÓNOMA DE BARCELONA

Die ersten Supernovae waren anders

Schon im jungen Universum existierten supermassive Riesensterne, Giganten von der 50.000-fachen Masse unserer Sonne. Im Unterschied zu späteren Sternen bestanden diese primordialen Supersterne nur aus Wasserstoff und Helium sowie Spuren von Lithium. Eine nun von Astrophysikern der University of California in Santa Cruz durchgeführte Simulation einer solchen Sternenexplosion (im Bild) zeigt, dass diese Riesen zwar auch in Supernovae zugrunde gingen, doch dabei hinterließen sie vermutlich kein Schwarzes Loch, so wie dies bei späteren Sternen der Fall ist. Vielmehr brannten sie am Ende ihres Lebens vollständig aus, zurück blieben nur Gas und Staub. In dieser frühen Sternenasche fanden sich die ersten schweren Elemente - Baumaterial späterer Sterne und Planeten, wie wir sie heute kennen.

Illu.: Ken Chen, University of California at Santa Cruz

Der älteste Stern des bekannten Universums

Mit freiem Auge ist dieser Stern im Sternbild Waage selbst unter Idealbedingungen gerade nicht mehr auszumachen. HD 140283 ist ein metallarmer sogenannter Unterriese in 190 Lichtjahren Entfernung - und er gilt als der älteste bekannte Stern des Universums. Eine aktuelle Studie weist ihm ein Alter von 14,3 Milliarden Jahren zu, was etwas seltsam erscheint, wenn man bedenkt, dass das All nur 13,82 Milliarden Jahre alt ist. War der Stern bereits vor dem Urknall da? Wohl eher nicht, vielmehr handelt es sich um eine formale Altersangabe, basierend auf unterschiedliche Messungen. Die Genauigkeit dieser Analysen wird allerdings von Faktoren wie etwa kosmischem Staub beeinflusst, sodass im Falle von HD 140283 eine Unsicherheit von +/- 800 Millionen Jahre vorliegt. Das heißt, es ist rein rechnerische ebenso wahrscheinlich, dass der Methusalem-Stern 13,5 Milliarden Jahre alt ist - also ein klein wenig jünger als das Universum.

Foto: Digitized Sky Survey (DSS), STScI/AURA, Palomar/Caltech, and UKSTU/AAO

Zoowelt

Die Zoologische Staatsammlung München kooperiert mit dem Münchener Tierpark Hellabrunn, um alle im Zoo gehaltenen Tierarten genetisch zu erfassen und die ermittelten Gencodes über eine Internetplattform allgemein zugänglich zu machen. Ziel ist es, künftig auch große und kleine Zootiere sicher und langfristig nachprüfbar bestimmen zu können. Den Anfang machte kürzlich die Waldbisonkuh "Marla" (hier links kurz nach ihrer Geburt im Jahr 2012). Die Wissenschafter erstellten aus einer Blutprobe den ersten DNA-Barcode des Zooprojektes. Das Tier musste dafür nicht extra bluten, weil die Probe bei einer regulären tierärztlichen Untersuchung gewonnen wurde. In den nächsten Monaten sollen alle 700 Tierarten im Tierpark Hellabrunn genetisch erfasst werden. Das Projekt ist Teil des internationalen DNA-Barcoding-Projektes iBOl mit Sitz in Kanada, welches das ehrgeizige Ziel verfolgt, alle Tierarten weltweit genetisch zu erfassen. (red, derStandard.at, 12.10.2014)

Foto: Tierpark Hellabrunn