Die "Copstories" sind zurück. V. li.: Fahri Yardim (Altan Uslu), Atheer Adel (Nouredine) und Martin Zauner (Wilmer Eberts).

Foto: ORF/Petro Domenigg

In Folge 13 passiert Entscheidendes: ein im internationalen Seriengeschäft neuerdings gern eingesetztes dramaturgisches Element, hierzulande bis dato eher unbekannt. Medienvertreter wissen, was in der dritten Folge der zweiten Staffel der "Copstories" passiert, doch sie haben versprochen zu schweigen. An dieser Stelle soll das Versprechen nicht gebrochen werden, die Zuschauer mögen sich ausmalen, was in einer Krimiserie, die sich der Darstellung der Arbeit einer beherzten Polizistentruppe verschrieben hat, alles passieren kann.

Oder sich selbst ein Bild machen. Es zahlt sich nämlich durchaus aus, wieder dabei zu sein, wenn die Damen und Herren Bergfeld, Eberts, Uslu, Moosburger, Mikulov, Rauper, Mohácsi und rund ein Dutzend anderer Ottakringer Kieberer wieder im Sumpf des Wiener Kriminals waten. Mike Majzen und Guntmar Lasnig schrieben die Drehbücher nach einer Idee von Pollo de Pimentel. Barbara Eder und Christopher Schlier führten Regie.

Und gäbe es den Knalleffekt nicht, es ginge auch so zur Sache: Verfolgungsjagden, Zugriffe, Schusswechsel, Detonationen, deftige Dialoge und ein hohes Maß an Ernsthaftigkeit sind hier im Spiel.

Die "Copstories" sind beeinflusst vom deutschen "KDD", in den besten Momenten fühlt man sich ein wenig an "The Wire" erinnert. Dieses Niveau lässt sich auf Dauer nicht halten. Das liegt daran, dass sich leider nur einzelne Handlungsbögen über mehrere Folgen ziehen. Parallel dazu gibt es abgeschlossene Geschichten. Auf die Möglichkeit, in die Tiefe zu gehen und das Serielle voll auszuschöpfen, wurde so verzichtet. Vielleicht ein andermal. Zehn neue Folgen laufen ab sofort dienstags um 21.05 Uhr. (Doris Priesching, DER STANDARD, 30.9.2014)