Under The Skin (GB/USA 2013, 107 min)
Regie: Jonathan Glazer
Mit: Scarlett Johansson, Paul Brannigan, Jessica Mance, Krystof Hádek, Michael Moreland

Eine der eigenwilligsten Filmarbeiten der letzten Jahre schafft es nun doch noch auf die große Leinwand. Über zehn Jahre arbeitete der hauptsächlich in Großbritannien aktive und bekannte Jonathan Glazer an seinem Projekt mit Scarlett Johansson in der Hauptrolle der mysteriösen "Besucherin", die durch das typisch triste Nord-England vagabundiert und junge Männer verführt. Johanssons Herkunft und Motive bleiben bis zuletzt eher im Dunkeln und folgen keiner konventionellen Dramaturgie, vielmehr manifestiert sich eine zunehmende Verunsicherung, sowohl bei ihrer Figur als auch beim Zuschauer, getragen durch die Filmmusik von Mica Levi und die eindrücklichen Bilder von Daniel Landin.

Foto: Senator Film

Jimmy's Hall (F/GB/IRL 2014, 109 min)
Regie: Ken Loach Mit: Barry Ward, Andrew Scott, Jim Norton, Brian F. O'Byrne, Francis Magee

Englands Regie-Altstar Ken Loach (78) beweist mit seinem Drama "Jimmy's Hall", dass er längst noch nicht zum alten Eisen gehört. Voller Herzenswärme erzählt er die auf Tatsachen beruhende Geschichte des Iren James "Jimmy" Gralton (Barry Ward). Der rebelliert Anfang der 1930er gegen die lebensfeindlichen Dogmen der katholischen Kirche: Er baut für sein Heimatdorf einen Tanz-, Kultur- und Vereinssaal. Jimmy hat nicht nur die Jugend an seiner Seite. Auch viele Ältere unterstützen den Freigeist. Doch der sittenstrenge Priester verfolgt die Aufmüpfigen mit brutaler Konsequenz. Es kommt zu bitteren Konflikten. Loachs feinsinnige Inszenierung sorgt dafür, dass man den Film als Attacke wider jegliche Form, auch heutige, von Fanatismus versteht.

Foto: Polyfilm

Auf den Barockaden (A 2014, 85 min)
Regie: Doris Kittler

Barocke Kostüme und Widerstandshühner gegen Bauherren und ihre Bagger: 2007 begann sich der Bürgerprotest gegen die Errichtung eines Konzertsaals für die Wiener Sängerknaben am Augartenspitz in der Leopoldstadt zu formieren. Filmemacherin Doris Kittler begleitete das "Josephinische Erlustigungskomitee". Mit wackeliger Handkamera filmte sie nicht nur die Aktivitäten der Bewegung von Besetzer-Picknick mit Musik bis Demonstration, sondern auch die Hintergründe des Protests. So liegt etwa ein starker Fokus der Doku auf Initiatorin Raja Schwahn-Reichmann, die u.a. für die barocke Malerei-Dekoration des Augartenspitzes verantwortlich zeichnete.

Foto: Cronos Film

Gone Girl - Das perfekte Opfer (USA 2014, 145 min)
Regie: David Fincher Mit: Ben Affleck, Rosamund Pike, Neil Patrick Harris, Missi Pyle, Carrie Coon

Nach Filmen wie "The Social Network" von 2010 und "Verblendung" von 2012 stellt der renommierte US-Regisseur David Fincher in seinem neuen Film eine beunruhigende Frage: Wie genau kennen wir eigentlich die Menschen, die wir am meisten lieben und mit denen wir unser Leben teilen? Nick Dunne wird mit dieser Frage ausgerechnet an seinem fünften Hochzeitstag konfrontiert. An diesem nämlich verschwindet seine Frau Amy plötzlich, ohne eine Spur zu hinterlassen. Mit der Engländerin Rosamund Pike und dem Oscar-Preisträger Ben Affleck ist der geheimnisvolle Thriller prominent besetzt. Er beruht auf dem gleichnamigen Bestseller der amerikanischen Autorin Gillian Flynn.

Foto: Centfox

Der kleine Nick macht Ferien (F 2014, 97 min)
Regie: Laurent Tirard
Mit: Matheo Boisselier, Valerie Lemercier, Kad Merad, Dominique Lavanant, Erja Malatier

Der Film "Der kleine Nick" war ein Erfolg. Kein Wunder, besitzen der Held aus den Kinderbüchern von Rene Goscinny und Jean-Jacques Sempe doch Kultstatus. Nun kommt der zweite Teil ins Kino. Darin fährt der freche Schüler mit den verrückten Ideen ans Meer. Dort trifft er nicht nur eine Bande gleichgesinnter Jungs. Er lernt auch die seltsame Isabelle kennen und wird von dem Alptraum geplagt, das Mädchen heiraten zu müssen. Mit seinen neuen Freunden sucht er nach Wegen, Isabelle und ihre Familie zu vergraulen. Nicks Eltern haben unterdessen andere Sorgen: Sein Vater denkt ständig an seine Arbeit, während die Mutter einen italienischen Filmproduzenten um den Finger wickelt. Und dann ist auch noch Nicks Großmutter mitgereist - eine äußerst eigensinnige und anstrengende Person, die vor allem ihren Schwiegersohn in den Wahnsinn treibt.

Foto: Filmladen

Hüter der Erinnerung - The Giver (USA 2014, 97 min)
Regie: Phillip Noyce
Mit: Jeff Bridges, Meryl Streep, Brenton Thwaites, Alexander Skarsgård, Odeya Rush, Katie Holmes

Wenn etwas zu schön klingt, um wahr zu sein, ist es das meistens auch. Das Science-Fiction-Drama "Hüter der Erinnerung" zeigt das einmal mehr: Jonas lebt in einer scheinbar perfekten Welt. Er kennt keine Gewalt, keinen Krieg und keine Sorgen. Nach dem Schulabschluss wird jedem eine Tätigkeit zugewiesen. Für Jonas ist das eine besondere: Er soll die Erinnerung hüten - an die Welt vor dieser vermeintlichen Utopie. Dabei bröckelt die makellose Fassade allerdings gewaltig. Denn in der schönen, neuen Welt gibt es nicht nur kein Leid - es gibt auch keine Liebe. >>> Zur STANDARD-Filmkritik

Foto: Constantin Film

Dracula Untold (USA 2014, 100 min)
Regie: Gary Shore
Mit: Luke Evans, Dominic Cooper, Sarah Gadon, Samantha Barks, Charlie Cox

Wie wurde Dracula eigentlich zu diesem blutrünstigen, furchterregenden Vampir? Diese Frage beantwortet jetzt "Dracula Untold" mit "Fast & Furious"-Star Luke Evans in der Titelrolle. Der irische Regisseur und Werbefilmer Gary Shore mixt in seinem Spielfilmdebüt Action, Fantasy und Horror zu einer düsteren, spannenden Story. Evans spielt Prinz Vlad Dracula von Transsylvanien als zwischen Beschützerinstinkt und Rache zerrissenen Mann. Um seine Familie und sein Volk vor einfallenden Feinden zu schützen, lässt er sich mit einer finsteren Macht ein. Doch die ihm von einem Untoten verliehene Kraft hat ihren Preis, denn Vlad hat eigentlich gar nicht vor, seinen Durst fortan mit Menschenblut zu stillen.

Foto: UPI

Männerhort (D 2014, 98 min)
Regie: Franziska Meyer Price
Mit: Elyas M'Barek, Christoph Maria Herbst, Detlev Buck, Serkan Cetinkaya, Cosma Shiva Hagen, Michael Gwisdek

Wo gehen Männer hin, wenn sie Männer sein wollen? In den Keller. Und was machen Frauen, wenn sie nicht gerade im Internet einkaufen? Ins Shopping-Center fahren. Ungefähr so sieht die Welt aus, die in dem neuen Film "Männerhort" mit Publikumsliebling Elyas M'Barek ("Fack ju Göhte") gezeichnet wird. Drei Kumpels treffen sich darin in einem Heizungskeller, um dem nervigen Alltag mit ihren sex- und shoppingsüchtigen Frauen zu entgehen. Besetzt ist die Komödie ziemlich prominent: Neben M'Barek spielen Christoph Maria Herbst ("Stromberg") und Detlev Buck ("Herr Lehmann"). Außerdem sind Michael Gwisdek als verwirrter Rentner und Cosma Shiva Hagen als verrückte Ehefrau zu sehen. (APA/red, 29.9.2014)

Foto: Constantin Film