Nach wesentlichen Änderungen zur Erleichterung des Zuganges zum seit Anfang des Jahres durchgeführten Mammografie-Screeningprogramm startet jetzt ein Werbefeldzug.

"Wir hoffen, dass wir mit der Kampagne viele Frauen erreichen und daran erinnern, wie einfach es ist (Brustkrebs-)Vorsorge zu treffen", sagte Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien.

Der Start des Programms sei zu Beginn "ein wenig holprig" gewesen, sagte die Ministerin. Das spiegelt sich derzeit in einer gegenüber dem Vergleichszeitraum 2011 bisher in einer um rund 20 Prozent geringeren Anzahl der durchgeführten Mammografien insgesamt wider.

Doch, so der Obmann der Vorarlberger Gebietskrankenkasse, Manfred Brunner: "Wir haben bereits 410.000 Mammografien in diesem Jahr. Der Anteil der Früherkennungsuntersuchungen liegt mit etwa 7.000 von insgesamt 12.000 Untersuchungen pro Woche bei bereits mehr als 60 Prozent. Wir haben mit 1. Juli die E-Card für die Altersgruppe zwischen 45 und 69 Jahren für die Mammografie-Früherkennungsuntersuchung freigeschaltet."

Der genaue Plan

Die Untersuchung ist damit individuell alle zwei Jahre möglich, auch ohne Einladungsschreiben. Von den Qualitätskriterien (Training der Radiologen, Doppelbefundung, Möglichkeit für eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung, so notwendig, Qualitätskriterien für Geräte und mindestens 2.000 Untersuchungen/Jahr Praxis bei den Radiologen) her sei das österreichische Programm weltweit "einzigartig", betonte Brunner.

Franz Frühwald, Sprecher der im Brustkrebs-Früherkennungsprogramm engagierten Radiologen: "Wir sind im 'Grünen Bereich', Euphorie herrscht nicht. Es wird nicht so leicht sein, die erwünschen 70 Prozent Beteiligung zu erreichen."

Allerdings, die bis Ende 2013 für Österreich geschätzte Beteiligung von 40 Prozent der Frauen an den Brustkrebs-Früherkennungsmammografien umfasste offenbar auch ein beträchtliches Maß von Frauen, die häufiger als vorgesehen alle zwei Jahre zur Untersuchung gingen. Außerdem dürften sozial benachteiligte Frauen viel seltener oder gar nicht den Radiologen zu Früherkennung aufgesucht haben. Das soll mit dem "früh erkennen"-Programm ausgeglichen werden.

In Österreich erkranken pro Jahr rund 5.000 Frauen an Brustkrebs. Es gibt um die 1.600 Todesfälle. Die Früherkennung soll solche Erkrankungen im heilbaren und nicht metastasiertem Stadium aufdecken und somit gleichzeitig die Überlebensrate und den Anteil der möglichen brusterhaltenden Operationen erhöhen. (APA, derStandard.at, 29.9.2014)