Hamburg - Der HSV hat zwar in der deutschen Bundesliga nach nach 507 Minuten (Rekord!) sein erstes Saisontor zusammengebracht, am Sonntag jedoch trotzdem den nächsten Tiefschlag einstecken müssen: Ein Traumtor von Lucas Piazon besiegelte in letzter Minute eine 1:2-Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt, sowie den letzten Tabellenplatz mit nur zwei Punkten nach sechs Runden.

Die immer noch 47.643 Zuschauer in der Hamburger Arena wurden in der ersten Spielhälfte vom Gebotenen nicht gerade von ihren Sitzen gerissen. Die Hanseaten starteten zwar forsch und suchten über die agile linke Seite mit dem Duo Matthias Ostrzolek und Zoltan Stieber immer wieder ihr Glück in der Offensive. Doch spätestens an der Strafraumgrenze war Schluss.

Die Eintracht beschränkte sich auf fußballerische Primärtugenden. Resolute Zweikampfführung reichte, um nichts anbrennen zu lassen. Dabei fehlten mit Defensiv-Chef Carlos Zambrano und Keeper Kevin Trapp zwei wichtige Bausteine in der Abwehrmauer. Ersatzgoalie Wiedwald wurde nur bei einem Kopfball von Hamburgs Innenverteidiger Cléber ernsthaft gefordert (27.).

Obwohl sich die Gäste nur äußerst zaghaft in die gegnerische Hälfte wagten, gingen sie mit einer Führung in die Pause. HSV-Innenverteidiger Cléber hatte Haris Seferovic in der 44. Minute die Arbeit erleichtert, indem er vor dem Treffer den Ball nicht traf.

Nach dem Wechsel machten sich die nun intensiveren Bemühungen des HSV erstmals in dieser Saison bezahlt. Lewis Holtby spielte Nicolai Müller schön frei, dieser erzielte den massiv umjubelten ersten Saisontreffer (58.). Ein Bann schien gebrochen, die Gastgeber drängten die zu passive Eintracht vehement zurück. Was jedoch fehlte, war die Präzision im Offensivdrang.

Und so kam es wie es kommen musste. Der kurz zuvor eingewechselte Piazon versenkte einen Freistoß ins Kreuzeck, die Frankfurter hatten gewonnen. Das Team von Trainer Thomas Schaaf verbesserte sich durch den zweiten Saisonsieg auf Platz sieben, den Hamburgern bleibt ein Rekord, den sie vermutlich nie angestrebt hatten: 35 Jahre hatte die Bestmarke des VfL Bochum Bestand, der zu Beginn der Saison 1979/80 474 Minuten ohne eigenen Treffer geblieben war. Trainer Josef Zinnbauer"Jetzt müssen wir nach vorne blicken."

In der zweiten Sonntags-Partie bezwang Augsburg Hertha BSC mit 1:0. Die Berliner lieben damit auch im fünften Anlauf in der Bundesliga gegen ihren Angstgegner aus bayrisch Schwaben sieglos. (red/sid - 28.9. 2014)