Der Abgeordnete Otto Pendl, SPÖ NÖ, ist sogenanntes sozialdemokratisches Urgestein, Sicherheitssprecher der SPÖ und seit neuestem auch Experte für die Ursachen der Radikalisierung von Jugendlichen mit muslimischem Hintergrund: "Es kann doch nicht sein, dass sich Kinder, die nicht wissen, was sie in Wirklichkeit hier machen, vor dem Computer Flieger abschießen, Panzer abschießen, Schiffe versenken. Die haben ja kein Unrechtsempfinden."

Schiffe versenken? So mit kariertem Papier unter der Schulbank während einer faden Stunde? ("B4" - "Versenkt!") Ist dem Abgeordneten Pendl aus seiner Jugend da was durcheinandergekommen? Die "Kinder" seien ja heute nur noch in den Automatenhallen (statt im Sommercamp der Roten Falken?), führte er dann noch weiter aus. Kein Wunder, wenn die zu Jihadisten werden.

Lieber Herr Abgeordneter, Sie meinen es gut. Etlichen von uns Eltern ist es ja auch unheimlich, wenn die Jungen die Nase nicht vom Display wegkriegen (es gibt so gut wie gewaltfreie Spiele wie Minecraft, die immens beliebt sind). Aber der Punkt ist: Die Radikalisierung hat nur peripher etwas mit Ego-Shootern und dergleichen zu tun. Wenn etwas eine Rolle spielt, dann die Möglichkeit zur Selbstabschottung und Unerreichbarkeit, die das Netz bietet. Aber das ist Symptom, nicht Ursache. Bitte an alle Pendls der Politik: die Sache kompetenten Leuten überlassen. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 27.9.2014)