Bescheiden spricht Ford von einem Facelift der aktuellen dritten Focus-Generation. Realiter hat sich viel verändert: Motoren, Fahrwerk, Innenraum, Frontpartie. Ein stiller Premiumauftritt.

1998 stellte Ford den ersten Focus in den Schauraum. Das Konzept überzeugte seit damals zwölf Millionen Mal weltweit, die Kundschaft schätzt das ausgezeichnete Fahrverhalten, die gefällige Optik, das breit gefächerte Motorenangebot.

Doch die aktuelle dritte Ausgabe der Focus-Familie lässt die Verwandten aus dem ersten Durchgang bescheiden aussehen. Auf den Landstraßen von Andalusien kurven sie noch in großer Zahl herum, im neuen Focus mit einer Frontpartie, welche in England den Satz kreierte: "It looks like a little Aston Martin", bekommt man fast Berührungsängste.

Foto: Ford

Der Focus tritt nun also optisch mit dem Flair der Premiumklasse auf, so fährt er sich aus, so wirkt auch der Innenraum. Die sportlich gefassten Vordersitze mit sehr gutem Seitenhalt fördern den Blick auf die Mittelkonsole. Der Schalter- und Knöpfesalat des Vorgängers gehört der Vergangenheit an, nach dem Motto "weniger ist mehr" ist die Instrumentierung auf das Wichtigste beschränkt.

In der Mitte thront der Touchscreen des Navisystems, groß, exakt im Blickfeld. Er ist Träger des kompletten Infontainment-Pakets, natürlich gegen Aufpreis, aber das Navi kann auch ohne die zahlreichen Sprachsteuerungssysteme für Audio, Klima und Mobiltelefone geordert werden.

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Die EcoBoost-Benzinfraktion hat zwei neue 1,5-Liter-Triebwerke mit 150 PS und 182 PS zur Verfügung gestellt. Die Dämmspezialisten leisteten ganze Arbeit, die Motoren flüstern im wahrsten Sinn des Wortes, beim Druck auf das Gaspedal regieren sie aber schneller und spontaner als der bisherige 1,6er. Ford spricht von 19 Prozent Effizienzsteigerung, das bedeutet niedriger Verbrauch.

Im Gewalttest auf einer Bergstraße inklusive Kurvenorgie, volle Kraft (ab 2500/min) voraus, blieb der Verbrauch konstant bei 8,5 l / 100 km, bei sanfterer Gaspedalbehandlung sind 1,5 Liter weniger kein Problem.

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Der 2,0-Liter-Diesel mit 150 PS (bisher 140) reiht sich locker ins Flüsterer-Duo ein, Testverbrauch 6,8 l / 100 km. Auf spanischen Fahrbahnen im Hüpfburg-Design spielten Fahrwerk und direkte Lenkung ihre Qualitäten aus. Und übrigens: Der schnelle ST kommt 2015 mit 180-PS-Diesel. (Peter Urbanek, DER STANDARD, 26.9.2014)

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