Wer "House of Cards" und Co in höchster Auflösung streamen will, sollte sicherstellen über entsprechend Datenvolumen zu verfügen.

Foto: Nathaniel Bell/Netflix

Mit Netflix steht in Österreich seit 17. September ein neues Video-On-Demand-Angebot zur Verfügung. Filme und populäre Serien wie "House of Cards" können damit legal gestreamt werden. Wer den Fernseher nun öfter abgeschaltet lässt könnte allerdings eine böse Überraschung erleben. Denn Netflix zerrt ordentlich am Datenvolumen.

7 GB pro Stunde für einen Ultra-HD-Film

Nach Angaben des Anbieters werden für die Wiedergabe eines Films in Standardauflösung pro Stunde etwa 1 GB Daten gestreamt. Bei HD-Auflösung sind es 3 GB, bei Ultra-HD sogar bis zu 7 GB. Bei einem unlimitierten Tarif und hoher Downwload-Geschwindigkeit kein Problem. Bei eingeschränktem Datenvolumen läuft man jedoch schnell Gefahr an die Grenze zu stoßen. Aktuellen Schätzungen der Diffusion Group zufolge verbringen Nutzer täglich 93 Minuten auf Netflix und verbrauchen dabei 45 GB Daten im Monat, wie GigaOm berichtet.

Traffic-Anstieg

Ob sich der Start von Netflix bereits auf den Internet-Traffic in Österreich merkbar ausgewirkt hat, ist schwer einzuschätzen. Laut dem Verband der österreichischen Internet Service Provider (ISPA) konnte nach dem 17. September zwar ein deutlicher Anstieg festgestellt werden. Allerdings wurde da auch gleichzeitig iOS 8 veröffentlicht, was ebenfalls traditionell für einen Anstieg des Traffics sorgt. Wieweit der Anstieg dem Streaming-Dienst geschuldet ist, kann nicht abgeschätzt werden. Netflix gibt derzeit noch keine Auskunft über die Nutzung in Österreich.

Langsamer am Abend

Einige WebStandard-Leser berichteten unter anderem bei UPC von langsameren Verbindungen seit dem Netflix-Start. Ob an den subjektiven Einschätzungen etwas dran ist, konnte nicht festgestellt werden. UPC wollte auf Anfrage keine Informationen über diese Daten herausgeben. Was man jedoch im Hinterkopf haben sollte: bei Kabelanbietern werden Bandbreiten geteilt. Wenn in einer Gegend also beispielsweise viele UPC-Nutzer in den Abendstunden Netflix nutzen, sinkt die Bandbreite für die einzelnen Kunden. Ihre Internetverbindung wird langsamer.

Einstellungen ändern

Wer ohne Flatrate und nur mit langsamer Verbindung surft, kann in seinem Netflix-Konto die Einstellungen zum Datenverbrauch entsprechend anpassen. Bei "Niedrig" werden etwa 0,3 GB pro Stunden übertragen, bei "Mittel" in Standardauflösung etwa 0,7 GB. Mit "High" erhält man die beste Videoqualität. "Auto" passt den Datenverbrauch automatisch an die jeweils aktuelle Übertragungsgeschwindigkeit an. (Birgit Riegler, derStandard.at, 27.9.2014)