Ein Bild aus der Feder des Künstlers Nick Carver für ein privates Projekt. Carver war laut einem Bericht aus 2012 auch Teil des "Titan"-Teams bei Blizzard.

Foto: Nick Carver

Das zweite MMO aus dem Hause Blizzard ist nicht mehr. Der Entwickler von "World of Warcraft", "Starcraft" und der "Diablo"-Reihe hat die Entwicklung des Titels nach sieben Jahren eingestellt. Obwohl Potenzial vorhanden gewesen wäre, sei es nicht gelungen, ein unterhaltsames Spielerlebnis zu schaffen, so die Erklärung. Vorerst ist auch kein neues MMO-Projekt von der Spieleschmiede zu erwarten.

Die Entwicklung von Games in diesem Umfang ist freilich keine billige Angelegenheit. Verschiedene Analysten haben mittlerweile ihre Schätzung zu den bisherigen Entwicklungskosten abgegeben.

50 bis 140 Millionen Dollar

Der freie Analyst Billy Pidgeon geht gegenüber Games Industry davon aus, dass rund 50 Millionen Dollar versenkt wurden. Er betont allerdings, dass die Entscheidung trotz des finanziellen Verlustes richtig war, hätte Blizzard doch mit einem unterdurchschnittlichen Spiel seine wertvolle Marke beschädigen können.

Wesentlich höher beziffert Michael Pachter von Wedbush Securities laut VG247 den Verlust. Er geht davon aus, dass ein 100 bis 200 Köpfe starkes Team mit einem Durchschnittsgehalt von 100.000 Dollar pro Person gearbeitet haben dürfte. Somit ergeben sich Kosten von 70 bis 140 Millionen Dollar.

Eine Erde nach der Alien-Invasion

Angestellte von Blizzard haben unterdessen gegenüber Kotaku Details zu "Titan" preisgegeben. Das Setting umschreibt die Erde in der nahen Zukunft, in der die Menschheit eine Alieninvasion abwehren konnte und sich nun untereinander in drei Fraktionen um die Vorherrschaft streitet. Die Kampfzonen hätten Schauplätze an der US-Westküste, Australien, Europa und Lateinamerika geboten. Weitere Areale wären über Expansion Packs hinzugekommen.

In lebendingen Städten, in denen NPCs Spieler mit der Zeit erkennen, wenn sie bestimmte Orte öfter frequentieren, hätten sich Spieler mit friedlichen Tätigkeiten wie Crafting und Handel befassen können. In der "Schattenwelt" wären Missionen und PvP-Kämpfe in verschiedenen Modi offen gestanden. Je nach Vorliebe wären mehrere Klassen offen gestanden, die unterschiedlich stark auf den Kampf fokussiert gewesen wären. (gpi, derStandard.at, 25.09.2014)