Gegensätze ziehen sich an: Robert Blöchl und Roland Penzinger ergänzen sich nicht nur namentlich zum Kabarettistenduo Blözinger. In ihrem neuen Programm "Kopfwaschpulver" spielen sie ein ganzes Ensemble verschiedener Rollen.

Zwei erfolglose Autoren treffen einander im Zug, um sich den Buchpreis Transsylvanischer Bleistift abzuholen - viel redender Alkoholiker trifft auf schweigsamen Eigenbrötler. Aber beide erinnern sich mit Leidenschaft an die Helden ihrer Kindheit, seien es Mary Poppins oder Don Quijote. Dann aber entpuppt sich der Ort der Preisverleihung als Draculas Schloss, als Bewohner erwarten sie ihre Kinderbuchhelden.

Blöchl und Penzinger haben von Frau bis Mann, Klein bis Groß und Stumm bis Laut alle Rollen im Repertoire und jagen sich gegenseitig. Mit Dialekt, Pantomime und Gesang konstruiert das Kabarettistenduo verschiedene Szenerien. Gegen Schluss kommt es zu einer Massenprügelei in Zeitlupe - dass die beiden nebenberuflich CliniClowns sind, wird in dieser amüsanten Episode allzu deutlich.

Allerdings muss man als Zuseher auch ein Freund ebendieses Clown-Humors sein: So wirken gewisse humoristische Aussagen etwas plakativ, als müsste darauf hingewiesen werden, dass nun eine ironische Pointe folgt. Im Gegensatz zum österreichischen Kabarettsarkasmus gibt es in "Kopfwaschpulver" keinen Subtext, Witze werden sogar kommentiert. Das erinnert manchmal an deutsche Comedy. (lip, DER STANDARD, 24.9.2014)