Madrid - Als Tennisspielerin schaffte sie es nicht zu allerhöchsten Ehren. Einen Turniersieg holte sie auf der Tour. Platz 27 war ihre beste Platzierung in der Weltrangliste. Es gab erfolgreichere spanische Tennisspielerinnen als Gala León. Aber jetzt, zehn Jahre nach ihrem Karriereende, sorgt die 40-Jährige für Aufsehen.

Als erste Frau übernimmt sie das Amt der Daviscup-Kapitänin in Spanien. Die Sportdirektorin des spanischen Tennisverbandes wurde zur Nachfolgerin des ehemaligen Topspielers Carlos Moyá bestellt. Léon wird den Job im kommenden Jahr antreten.

Moyá (38) hatte nach dem Abstieg der Spanier aus der Weltgruppe seinen Rücktritt angedeutet. Ein Angebot zur Vertragsverlängerung schlug er "aus persönlichen Gründen" aus.

Der French-Open-Sieger von 1998 hatte die mangelnde Bereitschaft von Spaniens Topspielern kritisiert, sich nach der Verletzung von Superstar Rafael Nadal für den Daviscup zur Verfügung zu stellen. Ohne Nadal und David Ferrer hatte der fünfmalige Daviscup-Sieger das Playoff-Duell in Brasilien mit 1:3 verloren.

Léon ist nicht die erste Frau, die männliche Tennisspieler betreut. Der Brite Andy Murray engagierte heuer die Französin Amélie Mauresmo als seine Trainerin. Der frühere Top-Ten-Spieler Tim Mayotte wurde einst kurze Zeit von Billie Jean King betreut. (red, DER STANDARD, 23.9.2014)