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Die deutsche Piratenpartei verliert mit Anke Domscheit-Berg eine ihrer prominentesten Exponentinnen. Die ehemalige Parteichefin der Piraten im ostdeutschen Bundesland Brandenburg zeigte sich in einer Stellungnahme auf ihrem Blog enttäuscht über mangelndes gesellschaftspolitisches Engagement der Partei, deren Mitglied die frühere Grünen-Aktivistin seit 2012 war.

Als Feministin habe sie sich in der von Männern dominierten Partei angegriffen gefühlt, auch ihr Engagement gegen Rechtsextremismus sei nicht ausreichend gewürdigt worden. "Ich kann nicht mehr ertragen, dass rechte Gefahren verharmlost und linke herbeigeredet werden", heißt es da etwa. Und: "Ich habe nichts mehr verloren in einer Partei, deren "sozialliberale" Mitglieder mehrheitlich die Zusammenhänge in einer digitalen Gesellschaft nicht verstanden haben und glauben, eine Konzentration auf 1, 2 Netzthemen sei ausreichend", so die 46-Jährige.

Wenige Tage zuvor war schon der Berliner Landeschef Christopher Lauer aus der Partei ausgetreten. Bei der deutschen Bundestagwahl im Herbst 2013 scheiterten die Piraten mit 2,2 Prozent klar an der Fünfprozenthürde. (red, derStandard.at, 22.9.2014)