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Noch vor Beginn des Klimagipfels in New York gingen weltweit zahlreiche Menschen auf die Straße, die für Maßnahmen gegen den Klimawandel demonstrieren. (Bild: Climate Change Action March in Sydney)

Foto: REUTERS/David Gray

Die Welt denkt schon lange darüber nach, wie lange Klima und Umwelt noch mitmachen und wie die Energiewende herbeigeführt werden kann. Währenddessen versuchen die Reichen dieser Erde ihr Schärflein beizutragen. Wie die "New York Times" berichtet, zieht sich der Rockefeller Brothers Fund, die 860 Millionen Dollar schwere Stiftung der Unternehmer-Dynastie, aus ihren Investitionen in fossile Energieträger zurück.

Ahnvater John D. Rockefeller machte Anfang des 20. Jahrhunderts in Öl und damit sein großes Geld. Einen Tag bevor in New York der nächste Klimagipfel stattfindet, folgt die Rockefeller-Stiftung nun also dem Vorbild zahlreicher philanthropischer und sozialer Einrichtungen, die in den vergangenen Jahren auf Kohle mit Kohle und Öl verzichteten und ihre Anlagen in Richtung alternativer Energien umschichteten.

Hohe Ziele

Die Ziele für den am Dienstag beginnenden Klimagipfel sind hochgesteckt. Doch in der Vergangenheit verpufften diese oft schneller als erwartet. Zuletzt im Jahr 2009, als sich die Teilnehmer des Klimagipfels in Kopenhagen die Köpfe über die Zukunft des Weltklimas zerbrachen, blieb der große Wurf letztendlich aus. Der Gipfel galt trotz massiven Aufwands als gescheitert. Das Ergebnis war lediglich eine nichtbindende Minimaleinigung, einen Klimavertrag bis 2015 auszuhandeln. Dieser soll ab 2020 in Kraft treten, um die Erderwärmung möglichst auf zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Dieser Temperaturanstieg gilt als gerade noch beherrschbar.

Fast jedes Jahr treffen sich seither tausende Delegierte zu einem Umweltgipfel, die Fortschritte waren bisher eher gering. Auch heuer wird im Vorfeld mit großen Zielen nicht gegeizt. Ein Durchbruch soll in New York geschafft werden. Die UN-Sonderbeauftragte für den Kampf gegen den Klimawandel, die frühere irische Staatspräsidentin Mary Robinson, kündigte in der vergangenen Woche gar einen "Kurswechsel" an.

Entscheidungen erwartet

In New York sollen laut Robinson Entscheidungen gefällt werden. Im Wesentlichen dient der New Yorker Gipfel der Vorbereitung des Treffens in Paris im Jahr 2015. In der französischen Hauptstadt soll im kommenden Jahr eine bindende Übereinkunft der über 190 Staaten zur Reduzierung ihrer Klimaemissionen getroffen werden. Ein Scheitern wie 2009 in Kopenhagen soll tunlichst verhindert werden.

In Kopenhagen wurde immerhin die Gründung des Green Climate Fund vereinbart. Der UN-Klimafonds will von 2020 an jedes Jahr 100 Milliarden Dollar (78 Milliarden Euro) an staatlichen und privaten Geldern mobilisieren, um damit klimarelevante Projekte in Entwicklungsländern zu finanzieren. Mit dieser Summe rechnen selbst die Optimisten nicht mehr, doch sogar die Erwartungen der Pessimisten wurden enttäuscht. Bisher sind es im Jahr 2014 gerade einmal etwas mehr als 50 Millionen Dollar.

Es geht ums Geld

Österreich wird durch Bundespräsident Heinz Fischer und Umweltminister Andrä Rupprechter vertreten sein. Mit Leonardo DiCaprio eröffnet ein echter Star die Konferenz: Es wird sein erster Auftritt als "UN-Friedensbotschafter" sein. Doch der Blick ruht eher auf den Staats- und Regierungschefs und auch auf den Unternehmern und Finanziers. "In diesem Gebäude werden die Menschen versammelt sein, die an den Hebeln der Weltwirtschaft sitzen", kündigte UN-Berater Robert Orr an. Schließlich geht es vor allem um Geld. (APA/roda, derStandard.at, 22.9.2014)