Darmstadt - Der deutsche Chemie- und Pharmakonzern Merck kauft den Forschungsmaterialienhersteller Sigma-Aldrich um 17 Mrd. Dollar (13,23 Mrd. Euro). Merck habe am Montag eine entsprechende Vereinbarung getroffen, teilte der Konzern mit. Durch die Übernahme entstehe einer der führenden Anbieter der Biowissenschaften-Industrie (Life-Science).

Merck rechne mit Einsparungen durch die Zusammenlegung in Höhe von jährlich 260 Mio. Euro. Der Pharmakonzern will die Übernahme mit einer Mischung aus Bargeld, Bankkrediten und Anleihen stemmen.

Mehr als 300.000 Produkte

Für das Life-Science-Geschäft von Merck sei die Übernahme "ein Quantensprung", erklärte Unternehmenschef Karl-Ludwig Kley. Beide Unternehmen zusammen könnten ihren Kunden in Forschung und Wissenschaft, Pharma- und Biopharmaherstellung, Diagnostik und Testlabors ein "sehr viel breiteres Produktangebot anbieten". Durch die Übernahme profitiere Merck zudem von Trends wie der zunehmenden Globalisierung von Forschung und Pharmaproduktion.

Gemeinsam werden die beiden Unternehmen nach eigenen Angaben mehr als 300.000 Produkte liefern können. In der Forschung könnten beide zusammen ein sich ergänzendes Angebot von Laborchemikalien und -reagenzien anbieten.

Merck ist seit fast 350 Jahren im Familienbesitz. Das Unternehmen machte im vergangenen Jahr mit rund 39.000 Beschäftigten einen Umsatz von 11,1 Mrd. Euro. Sigma-Aldrich mit mehr als 9.000 Mitarbeitern setzte 2013 umgerechnet rund 2,1 Mrd. Euro um. (APA, 22.9.2014)