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Sebastian Vettel durfte sich nach langer Zeit wieder einmal anspritzen lassen.

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Hamilton düste vorne mal weg.

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Singapur/Wien – Keine Frage, das Momentum im Ringen um den Weltmeistertitel in der Formel 1 ist auf Lewis Hamiltons Seite. Der Brite feierte am Sonntagabend in Singapur seinen siebenten Saisonsieg, den insgesamt 29. seiner Karriere. Der zählte quasi doppelt, weil Nico Rosberg nicht punktete und zum zweiten Mal in dieser Saison (zum ersten Mal nach dem Grand Prix von Spanien am 11. Mai) die Führung an seinen Teamkollegen abgeben musste. Fünf Rennen vor Schluss liegt nun der 29-jährige Weltmeister von 2008 drei Punkte vor dem um fünf Monate jüngeren Deutschen.

In Singapur hatte sich das Duell der beiden Ex-Freunde auf das Qualifying beschränkt, das Hamilton um sieben Tausendstel einer Sekunde für sich entschied. Tags darauf streikte Rosbergs rund 30.000 Euro teure Lenkrad mit den rund 25 Tasten, Schaltern und Wippen. Nach dem Start aus der Box war das Problem allerdings nicht behoben. Das Team beendete schließlich die deprimierende Schleichfahrt des Frustrierten vorzeitig.

Locker zum Glück

Problemlos verlief das Rennen auch für Hamilton nicht, obwohl er seine Pole Position locker verteidigt hatte. Eine Safety-Car-Phase – der Mexikaner Sergio Pérez hatte nach einem Mauerkontakt Teile seines Force India über den 5,073 Kilometer langen Stadtkurs verteilt – ließ ihn zu Halbzeit des Rennens den Atem der Verfolger erstmals deutlicher spüren. Aber selbst als Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo in den Red Bulls sowie Fernando Alonso im Ferrari umständehalber jeweils einen Boxenstopp einsparen konnten, war Hamiltons Siegesfahrt nicht zu ruinieren.

Zwar führte Vettel, der zuvor dreimal en suite in Singapur gewonnen hatte, nach Hamiltons drittem Stopp erstmals in dieser Saison – aber das nur für knapp eine Runde. Dann hatte sich der Dominator mit seinen frischen Reifen den Deutschen wieder geschnappt, um fortan locker seinem Glück entgegenzurasen.

Das heiße Ringen um Rang drei beendete die Rennuhr, denn kein Grand Prix darf nach dem Start länger als zwei Stunden dauern. Als die um waren, wäre noch die 61. und letzte Runde zu fahren gewesen. Vettel, der erst zum dritten Mal in dieser Saison vor Ricciardo ankam, war das recht.

"Ich habe letzte Nacht von diesem Ergebnis geträumt, aber ich hätte nie gedacht, dass es Wirklichkeit wird", sagte Hamilton. Kleiner Seitenhieb gegen Rosberg: "Schade, dass es kein Doppelsieg für uns geworden ist." (lü, DER STANDARD, 22.9.2014)