Wie man fährt, so leuchtet es.

Tachometer mit der Anzeige auf der rechten Seite, wie man sich gerade bewegt.

Foto: Barbara Bürbaumer

Nachdem ich mich sehr schnell an die Automatikschaltung des Volvos gewöhnt habe – ist ja auch viel bequemer, als ständig kuppeln zu müssen –, begann ich, das Fahren richtig zu genießen. Dazu trägt sicher auch bei, dass ich mir mit meinem Fahrzeug im Prinzip keine großen Sorgen machen muss, ob ich auch wirklich überall ankommen werde. Der Volvo vereint als Hybrid ja zwei Autos in sich: eines mit Dieselmotor und eines mit Elektroantrieb. Auch der Preis wundert mich deshalb nicht mehr, da die Produktionskosten höher sein müssen. Erfreuliche Randbemerkung: Bis jetzt habe ich noch keinen einzigen Liter Diesel getankt, und die Anzeige weist immer noch einen recht vollen Tank aus.

Die Verbindung zweier Philosophien

Das Herausragende am Plug-in-Hybrid ist, dass die beiden Autophilosophien nicht getrennt voneinander arbeiten, sondern einander ständig automatisch ergänzen. Man fährt gleitend mit dem Elektromotor, und plötzlich merkt man, dass sich ganz kurz der Dieselmotor zuschaltet, um den Elektromotor möglichst effizient zu verwenden und Verbraucher nicht mit der Batterie zu betreiben. Das konnte ich beobachten, als ich einmal unabsichtlich den Schalter der Sitzheizung betätigte, als ich auf einer sehr nassen Fahrbahn an einem Regentag fuhr oder wenn ich bergauf stark beschleunige. So ist der Volvo auf der Regenfahrbahn nur mit dem Dieselmotor gefahren, obwohl noch genug Strom getankt war.

Mit welchem Antrieb man sich gerade fortbewegt, erkennt man an der roten Anzeigenadel rechts des Tachometers, die immer zwischen Elektro- (unterhalb der Markierung) und Dieselbetrieb (oberhalb) pendelt. Natürlich merkt man es auch am Geräusch, wie ich schon einige Male beschrieben habe. Da ich persönlich einen eher ruhigen und bedachten Fahrstil schätze, kommt es jedenfalls selten vor, dass bei normaler Fahrt der reine Elektroantrieb verlassen wird.

Der Ehrgeiz packt mich

Irgendwie spornt mich dieses Display (siehe Foto) auch ein wenig dazu an, möglichst elektrisch zu fahren. Auch die Geschwindigkeitsbeschränkungen betrifft das, ich fahre noch viel ruhiger und entspannter als zuvor. Das Fahren mit einem Plug-in-Hybrid ist mit Sicherheit ein gutes Spritspartraining, bei dem man sich ständig selbst überprüfen kann. (Barbara Bürbaumer, derStandard.at, 19.9.2014)