Der Weg ins Tal beginnt am Gipfelkreuz. So etwa lässt sich Mercedes' Strategie hinsichtlich Plug-in-Hybrid-Strategie umreißen, schließlich war "Luxus schon immer ein Treiber von Innovation", betonte man bei der Präsentation des Impulsgebers S 500 Plug-in Hybrid in Kopenhagen, Europas Umwelthauptstadt 2014. Danach, hieß es, werde diese Technologie breit über alle wesentlichen Baureihen ausgerollt. Zehn Plug-in-Modelle sind bis 2017 avisiert, die C-Klasse ist als Nächste dran.

Foto: Mercedes-Benz

S-Klasse also. An sich schon ein Wunderwerk der Technik, als Plug-in erst recht. Sparsam wie die schwäbische Hausfrau soll die glamouröse Luxuslimo sein, und dazu dient ein bravouröses Zusammenspiel der einzelnen Hybridbausteine, ein "intelligentes Betriebssystem", das anhand von vier Betriebsarten und drei Fahrprogrammen ein maximal ökokorrektes Vorankommen ermöglicht.

Foto: Mercedes-Benz

Unter anderem gibt es eine aktive Zielführung, die sogar vorausblickend Verkehrslage und Streckenprofil miteinkalkuliert und daraus errechnet, wo was am besten passt: Verbrennungsmotor (3,0-Liter-V6, 333 PS), Elektromotor (platzsparend ins Automatikgetriebe integriert, 116 PS) oder kombiniert (Systemleistung: 442 PS), mit dem Ziel im Fokus, innerstädtisch möglichst oft rein elektrisch unterwegs zu sein.

Foto: Mercedes-Benz

Laster des Reichtums: Mehr als 2,2 Tonnen wiegt dieses 5,25-Meter-Hightechspielzeug. Da muss eine ordentliche Batterie her, eine mit 8,7 kWh Kapazität. Magna liefert das Speicherpaket, eine Hochvolt-Lithium-Ionen-Batterie, gern, es wiegt 114 Kilo - und reduziert den Kofferraum von 510 auf 395 Liter. Die erste Probefahrt vom Flughafen rein nach Kopenhagen ging sich gleich locker elektrisch aus - das waren allerdings auch nur 16 km. Generell ergab sich während zweier Testtage ein Schnitt um die sieben Liter auf 100 km.

Foto: Mercedes-Benz

Ladedauer? Beträgt an der Wallbox zwei Stunden, an der normalen Steckdose bis zu vier Stunden. Und damit man nicht dauernd mit dem doofen Kabel hantieren muss, tüftelt Mercedes an einer kabellosen Technologie, die den Strom induktiv in die Batterie einspeist. Wirkt bereits extrem seriennah und wird dann ein echtes weiteres Pro-Argument für die Elektrifizierung des Automobils. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 19.9.2014)

Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.