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ÖIAG-Vorstand Rudolf Kemler

Foto: Reuters/Foeger

Wien - Obwohl die an und für sich geplante Reform bzw. Aufwertung der Staatsholding ÖIAG vorerst zurück am Start ist - oder gerade deswegen -, herrscht dort derzeit vor allem wegen der wichtigen Beteiligung an der OMV keine echte Ruhe. "Es gibt keine Machtkämpfe um die OMV", ließ ÖIAG-Vorstand Rudolf Kemler am Donnerstag in einer Aussendung wissen - und er habe auch keine Ambitionen, selbst OMV-Chef zu werden.

Im OMV-Aufsichtsrat werde eine "konstruktive Diskussion rund um die zukünftige Ausrichtung" des Unternehmens geführt. "Der internationale Öl- und Gasmarkt befindet sich in einem massiven Veränderungs- und Transmissionsprozess, der die bisher gültigen Regeln des Marktes fundamental infrage stellt", so Kemler am Donnerstag. Erst in dieser Woche wurde bekannt, dass der im Öl- und Gaskonzern für Exploration und Produktion zuständige Vorstandsdirektor Jaap Huijskes seine Funktion vorzeitig zurücklegen und im 1. Halbjahr 2016 aus dem Unternehmen ausscheiden wird. Sein Vertrag wäre bis Ende September 2018 gelaufen.

Kemler selbst hatte Huijskes noch Ende Juli in einem Zeitungsinterview als möglichen Nachfolger des derzeitigen OMV-Chefs Gerhard Roiss ins Spiel gebracht.

Geschäftsmodell am Prüfstand

"Wir müssen das Unternehmen rasch und konsequent auf die Anforderungen der Zukunft ausrichten", betonte Kemler heute weiter. Das Geschäftsmodell gehöre sich verändernden Marktmechanismen angepasst. Seitens des Abu-Dhabi-Staatsfonds IPIC, dessen 24,9-Prozent-Anteil an der OMV mit derÖIAG syndiziert ist, gebe es "keine losgelöste Meinung in Bezug auf Personalentscheidungen, sondern eine gemeinsame Sichtweise im Rahmen unseres Syndikates". Die Zusammenarbeit zwischen der ÖIAGund IPIC laufe "ausgezeichnet. Jede Entscheidung im Rahmen der OMV wird daher von ÖIAG und IPIC gemeinsam getroffen."

Vor allem gebe es auch "keine Pläne oder Absprachen irgendwelcher Art, die Borealis an die IPIC zu verkaufen", reagierte der ÖIAG-Chef auf Medienberichte, wonach die IPIC den OMV-Anteil an der Boraelis übernehmen wolle. Die OMV hält am Kunststoffhersteller 36 Prozent, der Rest gehört der IPIC.

Jedenfalls heißt es in der Mitteilung von Kemler weiter, "ich habe keinerlei Ambitionen auf die Funktion des OMV-Chefs. Ich fühle mich in meiner jetzigen Rolle äußerst wohl und bin damit zeitlich mehr als ausgelastet", so der ÖIAG-Chef, der auch OMV-Aufsichtsratschef ist. "Summa summarum schaden falsche Gerüchte der OMV und damit dem Standort." Die Sachdiskussion über die OMV-Zukunft dürfe nicht beeinflusst oder gefährdet werden. (APA, 18.9.2014)